DefCon: Security-Experten verlassen frisch gefeuert die Vortragsbühne

Vorträge auf großen Hacker-Kongressen sind immer wieder eine heikle Angelegenheit für die dort auftretenden Sicherheits-Experten. Allerdings dürfte es zum ersten Mal vorgekommen sein, dass zwei Mitarbeiter eines großen Unternehmens praktisch während ihrer Präsentation gefeuert wurden.
Bei dem Vortrag sollte es um ein neues Tool für Penetrations-Tests gehen, das zwei Mitarbeiter des Software-Konzerns Salesforce entwickelt hatten. Josh Schwartz und John Cramb waren Mitglieder des so genannten Red-Teams der Sicherheits-Abteilung bei dem Unternehmen. Diese wollten ihr Tool "Meatpistol" im Rahmen des DefCon-Kongresses eigentlich vorstellen und als Open Source-Softare veröffentlichen, um Kollegen in vergleichbaren Aufgabenbereichen die Arbeit zu erleichtern.

Allerdings hatte das obere Management von Salesforce etwas gegen dieses Vorhaben. So kam es letztlich zu einer unschönen Situation. Eine gute halbe Stunde vor dem Beginn des DefCon-Vortrages schrieb ein Mitglied des Salesforce-Vorstandes den beiden Mitarbeitern eine SMS, in der ihnen angedroht wurde, dass es ihre Entlassung bedeute, wenn sie auf die Bühne gehen. Das berichtete das britische Magazin The Register unter Berufung auf informierte Quellen.

EFF eilt zu Hilfe

Die beiden Security-Experten bekamen aber gar nicht mit, dass sie die Mitteilung erhalten hatten und lasen diese erst, als sie den Vortrag hinter sich gebracht hatten. Kurz darauf bestätigte Schwartz dann bereits, dass sie nicht mehr länger für Salesforce tätig seien. Eine entsprechende Mitteilung auf seinem Twitter-Account löschte er aber nach kurzer Zeit wieder.

Sein Kollege bekräftigte allerdings, dass sie weiterhin daran arbeiten würden, Meatpistol als Open Source-Projekt bereitzustellen. Juristische Unterstützung bekommen sie unter dessen von der Electronic Frontier Foundation (EFF). Allerdings soll bisher keine Seite eine Klage eingereicht haben.


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