Honor 8 Pro: Der Test zeigt das vielleicht bessere Huawei P10


Honor 8 Pro Test

Foto

Die Dual-Kamera des Honor 8 Pro ist eine gänzlich andere als jene des Huawei P10. Das belegt einerseits das fehlende Leica-Logo und andererseits die Auflösung von knapp 12 statt 20 Megapixel. Darüber hinaus fehlt der Hybrid-Zoom des P10, welcher dank der 20 Megapixel des Monochrom-Sensors ein so gut wie verlust­freies 12-Megapixel-Foto zaubert - beinahe wie ein optischer 2-fach-Zoom.

Geblieben hingegen ist die Möglichkeit, direkt auf die Daten des Schwarz-Weiß-Sensors zuzugreifen und auf diese Weise Endresultate mit hohem Kontrast zu speichern, ohne diese in Farbfotos und wieder zurück wandeln zu müssen. Ebenfalls identisch: HDR haben die beiden Chinesen zwar an Bord, leider aber keine HDR-Automatik, bei der sich der Kontrastoptimierer selbständig einschaltet, falls nötig. Die Frontkamera mit Festfokus nimmt Selfies auf beiden Modellen mit 8 Megapixel auf und Videos in Full HD (1920 x 1080 Pixel).

Bildqualität

Bei guten Lichtverhältnissen wie im Freien legt das 8 Pro im Vollautomatikmodus eine gute Schärfe an den Tag, die bis in die Ecken reicht. Details bleiben weitgehend erhalten, nicht immer gänzlich optimal, aber ordentlich.

Auch Belichtung, Kontraste und Dynamik überzeugen, gelingen aber beim P10 mitunter noch etwas besser. Selbst starke Helligkeitsunterschiede des Motivs bekommt die Software erstaunlich effektiv in den Griff. Schräg einfallendes Licht etwa von der Sonne kann mitunter aber Reflexionen auf der Doppel-Linse erzeugen, wie kürzlich auch beim LG G6 beobachtet und im folgenden Video dokumentiert:


Farben trifft das Honor meist recht gut, Farbflächen wie etwa den Himmel bildet es sogar etwas besser ab als das Huawei, weil mit geringerem Grieseln.

Bereits unter mittleren und erst recht unter schlechten Lichtbedingungen weisen beide Kandidaten ein hohes Bildrauschen auf, außerdem macht sich das Fehlen eines optischen Bildstabilisators bei beiden bemerkbar, weil etliche Aufnahmen mit langer Belichtungszeit unscharf werden.

Schaltet man den zweifarbigen LED-Blitz zu, hat wiederum das P10 die Nase vorn: Mit 58 statt 34 Lux hellt das Huawei den Nahbereich sichtlich kräftiger aus, und auch der Weißabgleich funktioniert mit Blitz beim P10 besser als beim 8 Pro.

Unterm Strich könnte man also positiv formulieren, dass die Fotoqualität des Honor 8 Pro nahezu auf dem Niveau des Huawei P10 liegt - obwohl die Auflösung geringer ist und das Leica-Branding fehlt. Umgekehrt ließe sich ebenso konstatieren, dass selbst das P10 lediglich ein hauchdünnes "Gut" in der Fotowertung kassierte und das 8 Pro aufgrund der geringeren Auflösung sowie des etwas schwächeren LED-Blitzes mit einem Punkt weniger abschneidet - und damit ein strammes "Befriedigend" einfährt.

Eine Schönwetterkamera darf man beide getrost nennen. Außerhalb der Foto-Wertung sei abschließend noch angemerkt, dass die Schwarz-Weiß-Fotos hervorragend gefallen, doch wiederum nur bei ausreichendem Licht. Honor 8 Pro Test Honor 8 Pro Test

Video

Bewegtbilder nimmt das Honor in Full HD mit wahlweise 30 oder 60 Bildern pro Sekunde auf, in Ultra HD (3840 x 2160 Pixel) mit 30 fps. In Full HD wirkt das Bild arg grieselig, etliche Details gehen unter und starke Tearing-Effekte machen sich selbst bei langsamen Schwenks deutlich bemerkbar. Das kann nicht überzeugen.

Der Stereo-Ton blendet jedoch Hintergrundgeräusche gut aus, gesprochenes bleibt meist sehr gut verständlich, und auch die Farbtreue ist passabel. In Ultra HD sieht das schon ganz anders aus: Das Grieseln nimmt erheblich ab, die Schärfe enorm zu, es bleiben so gut wie sämtliche Details erhalten. Da kommt Freude auf!

Zumal der Autofokus erfreulich stabil ist: Im Test zog er nicht ein einziges Mal unnötig nach, was leider alles andere als selbstverständlich ist für Videoaufnahmen von Smartphones. Und weil die jeweils bestmöglichen Resultate bewertet werden, kassiert das Honor 8 Pro ein knappes "Sehr gut" in der Videowertung.

Allerdings sei aus besagten Gründen zur Verwendung der maximalen Auflösung geraten - notfalls kann man ja hinterher immer noch in der Nachbearbeitung reduzieren. Qualitativ entsprechen die Videos des 8 Pro damit jenen des Huawei P10. Wie dort fehlt jedoch ein optischer Stabilisator ("OIS"), der digitale ist lediglich bei Full HD aktiv. Selbst bei 1080p bleiben Bewegungen daher deutlich sichtbar, das ist nicht vergleichbar mit den Videos beispielsweise von Samsung Galaxy S8 oder LG G6, welche beide über einen OIS verfügen.

Außerdem sei bedacht, dass bei UHD aufgrund der Datenrate von 30 Megabit pro Sekunde mit jeder Drehminute rund 213 Megabyte anfallen, da reicht selbst der üppige interne Speicher von netto 47 Gigabyte für lediglich 3,8 Stunden. Das gilt übrigens ebenso für Full HD bei 60 fps, denn da kommen pro Drehminute sogar rund 247 Megabyte zusammen, weil die Datenrate 34 Megabit beträgt.

Wer also viel zu filmen gedenkt, sollte besser gleich eine Speicherkarte mit kaufen. Hier sollte nicht an der Qualität gespart werden, also zumindest kein No-Name-Chip erworben werden; umgekehrt muss es auch nicht gleich eine teure UHS-II-Karte sein, denn 5 Megabyte pro Sekunde schreiben können auch Karten nach Class 6. Honor 8 Pro Test Honor 8 Pro Test

Audio

Das Honor 8 Pro verfügt ebenso wenig über Stereo-Lautsprecher wie über ein UKW-Radio, und der Lieferumfang lässt einen Kopfhörer vermissen. Wobei solche Dreingaben meist ohnehin nur eine miserable Klangqualität offerieren. Wer Wert legt auf mindestens ordentliche oder gar gute Klangqualität kommt meist nicht umhin, ein separates Headset zu erwerben.

Der Hörtest wurde an einem Referenz-Headset durchgeführt, um Vergleichbarkeit zu gewährleisten: Hierbei handelt es sich um die Ultimate Ears Reference Monitors, die zweifellos zu den besten und neutralsten Kopfhörern der Welt zählen. An diesen produziert der Kandidat einen kräftigen, harmonischen Sound. Den Höhen fehlt es jedoch ein wenig an Frequenzgang: Auf der Referenz, dem Samsung Galaxy Note 4, tönen diese nämlich spritziger, lebendiger und etwas räumlicher. Mitten und Bässe tönen indes sehr ordentlich, weshalb das Gesamtresultat nur geringfügig dumpfer klingt als das Original.

Extremen Audiophilisten, die auch mobil Anspruch auf allerbeste Klangqualität legen und entsprechend teure Kopfhörer nutzen, wird dieser Klang nicht reichen, doch die mindestens 98 Prozent aller regulären Mobiltelefonkäufer mit normalen bis guten Headsets wird das vollkommen ausreichen. Weshalb das Honor 8 Pro auch ein "Gut" in der Audiowertung einheimst. Auch hier endet das Honor punktgleich mit dem Huawei P10. Honor 8 Pro Test Honor 8 Pro Test Die nächste Seite verrät Ihnen alles zur Verarbeitung, Handhabung und Bedienung des Smartphones.
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