Microsoft gibt (fast) auf:
Windows-Smartphones nur noch für Firmen

Microsoft hat aufgegeben. Soeben gab der Softwarekonzern bekannt, dass man erneut Jobs in der einst von Nokia übernommenen Smart­phone-Sparte streicht und sich damit effektiv aus dem Vertrieb, der Entwicklung und dem Verkauf von Smartphones für Otto-Normal­ver­brauch­er zurückzieht. Künftig soll es nur noch Business-Geräte geben.
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Microsoft
Wie Microsofts Windows-Chef Terry Myerson in einer internen E-Mail an seine Mitarbeiter verlauten ließ, die US-Kollegen wie Paul Thurrott und Mary Jo Foley zugeschickt wurde, werden erneut 1850 Arbeitsplätze gestrichen. Davon werden allein 1350 Stellen in Finnland wegfallen, womit man praktisch wohl auch die letzten Nokia-Überlebenden vor die Tür setzt. Bis Ende 2016 sollen die meisten betroffenen Mitarbeiter gehen, der gesamte Prozess soll jedoch bis spätestens Juli 2017 abgeschlossen sein, hieß es. Steve Ballmer kündigt Rücktritt anDer Anfang vom Ende: (Ex-)Nokia-Boss Elop (l.) und (Ex-)Microsoft-Chef Ballmer (r.) bei der Bekanntgabe der Übernahme von Nokias Gerätesparte durch Microsoft im Jahr 2013 Gleichzeitig gab Microsoft bekannt, dass man rund 950 Millionen Dollar abschreiben will, um die Abwicklung der betroffenen Stellen durchzuführen, wovon rund 200 Millionen Dollar für Abfindungen eingesetzt werden sollen. Vermutlich gibt man in diesem dramatischen Schritt endgültig den Großteil der letzten Reste dessen auf, was Microsoft vor einigen Jahren im Rahmen eines mehr als sechs Milliarden Dollar teuren Geschäfts von Nokia übernommen hatte.

Wie Microsoft-Chef Satya Nadella in einer Stellungnahme verlauten ließ, wolle man sich nun auf Bereiche konzentrieren, in denen das Unternehmen Alleinstellungsmerkmale vorzuweisen hat. Es gehe vor allem darum, Unternehmen anzusprechen, die Sicherheit, Manageability und die Continuum-Funktionalität zu schätzen wüssten - also erfolgt im Grunde eine vollständige Konzentration auf den Business-Markt. Natürlich folgte auch wieder die übliche Leier von weiteren Informationen bei Geräten und plattformübergreifenden Cloud-Diensten, wie man sie von Nadella bereits gewohnt ist.

In seinem Brief an die Mitarbeiter gestand Myerson ein, dass man mit dem Vertrieb von Windows-basierter Smartphone-Hardware nur "begrenzten Erfolg" gehabt habe. Man müsse sich deshalb noch intensiver auf die Stärken im Hardware-Bereich fokussieren, hieß es weiter. Man fahre die Aktivitäten im Smartphone-Bereich zwar weiter zurück, steige aber nicht aus, betonte der Manager außerdem.

Generell müsse man "pragmatisch" denken und die mobilen Plattformen unterstützen, für die sich die Kunden entschieden haben. Damit meinte er allerdings wohl nicht Windows, sondern eher Apples iOS und Googles Android, denn er kündigte an, dass man "unabhängig davon, welches Smartphone der Kunde wählt" jedem die Möglichkeit geben wolle, das Beste von Microsofts Angeboten kennenzulernen. Wie Nokia für Microsoft zum Milliardengrab wurde

Internes Memo von Terry Myerson, Übersetzung von WinFuture:


Team,

in der letzten Woche haben wir den Verkauf unseres Feature-Phone-Geschäfts bekannt gegeben. Heute möchte ich mitteilen, dass wir einen weiteren Schritt zur Neuausrichtung unseres Smartphone Hardware-Geschäfts unternehmen, und wir gehen davon aus, dass davon weltweit bis zu 1850 Arbeitsplätze betroffen sein werden, von denen bis zu 1350 in Finnland sind. Diese Veränderungen sind wegen der Auswirkungen auf die guten Leute, die viel zu Microsoft beigetragen haben, unglaublich schwer. Im Namen von Satya und dem gesamten Senior Leadership Team, möchten wir versichern, dass jeder betroffene Mitarbeiter unsere Unterstützung, Ressourcen und unseren Respekt erhält.

Um Kontext zu geben: Windows 10 überschritt kürzlich die Marke von 300 Millionen monatlich aktiven Geräten, die Kundenzufriedenheit bei Surface und Xbox ist auf Rekordniveau, und HoloLens-Enthusiasten arbeiten an unglaublichen neuen Erlebnissen. Dennoch beschränkte sich unser Erfolg bei Telefonen auf Unternehmen, die unser Engagement rund um Sicherheit, Manageability und Continuum schätzen, sowie Endverbraucher, die auf die gleichen Dinge wert legen. Folglich müssen wir unsere Bemühungen rund um Telefon-Hardware stärker fokussieren.

Mit diesem Fokus verändert sich unsere Windows-Strategie nicht:
  1. Universal Apps. Wir haben eine hervorragende Plattform gebaut, mit einer umfangreichen Innovations-Roadmap vor uns. Der Ausbau der Zahl der Geräte, die wir erreichen und der Ausbau der Möglichkeiten für Entwickler sind unsere wichtigste Priorität.

  2. Wir kümmern uns immer um unsere Kunden, wobei Windows Phones keine Ausnahme sind. Wir werden weiterhin Updates und Support für unsere aktuellen Lumias und die Geräte unserer OEM-Partner bieten und großartige neue Geräte entwickeln.

  3. Wir bleiben in unserem Streben nach Innovation standfest, was unsere Windows-Geräte und unsere Dienste angeht, um neue, erfreuliche Erlebnisse zu schaffen. Unsere besten Produkte für Kunden kommen aus unserer Kombination aus Geräten, Plattformen und Diensten.
Zur gleichen Zeit wird unser Unternehmen pragmatisch agieren und andere mobile Plattformen mit unseren Produktivitäts- und Geräte-Management-Diensten sowie Entwickler-Tools ansprechen - unabhängig davon, welches Telefon eine Person wählt, wollen wir jedem die Möglichkeit geben, zu erleben, was Microsoft zu bieten hat.

Nachdem all dies gesagt ist... Ich habe oben die Worte "stärker fokussieren" verwendet. Dies beschreibt im Grunde, was wir tun (wir fahren zurück, steigen aber nicht aus!), doch gleichzeitig mag ich es nicht, weil es nicht die emotionalen Auswirkungen dieser Entscheidung widerspiegelt. Wenn ich auf unseren Weg im Bereich der Mobilität zurückblicke, haben wir harte Arbeit geleistet und großartige Ideen gehabt, doch gab es nicht immer die nötige Ausrichtung über alle Unternehmensteile hinweg, um einen Unterschied zu machen. Bei Ars Technica hat man kürzlich einen langen Bericht veröffentlicht, in dem unser Weg zur Schaffung der Universal-Platform für Entwickler dokumentiert wird. Der Bericht zeigt die großen Herausforderungen, denen wir gegenüberstanden ebenso wie den Mumm, der nötig war sie zu bewältigen. Und der Bericht endet wie folgt:

"Obwohl das Unternehmen lange gebraucht hat, ist Microsoft tatsächlich etwas gelungen, das die Wettbewerber nicht schafften... es dauerte mehr als zwei Jahrzehnte um diesen Punkt zu erreichen, doch Microsoft kam dennoch zuerst dort an." Für mich ist es genau dies, was eine Fokussierung für uns bringen kann und jetzt können wir diese Grundlagen nutzen, um hervorragende Produkte zu bauen.

Terry


Das interne Memo von Terry Myerson im Original:


Team,

Last week we announced the sale of our feature phone business. Today I want to share that we are taking the additional step of streamlining our smartphone hardware business, and we anticipate this will impact up to 1,850 jobs worldwide, up to 1,350 of which are in Finland. These changes are incredibly difficult because of the impact on good people who have contributed greatly to Microsoft. Speaking on behalf of Satya and the entire Senior Leadership Team, we are committed to help each individual impacted with our support, resources, and respect.

For context, Windows 10 recently crossed 300 million monthly active devices, our Surface and Xbox customer satisfaction is at record levels, and HoloLens enthusiasts are developing incredible new experiences. Yet our phone success has been limited to companies valuing our commitment to security, manageability, and Continuum, and with consumers who value the same. Thus, we need to be more focused in our phone hardware efforts.

With this focus, our Windows strategy remains unchanged:
  1. Universal apps. We have built an amazing platform, with a rich innovation roadmap ahead. Expanding the devices we reach and the capabilities for developers is our top priority.

  2. We always take care of our customers, Windows phones are no exception. We will continue to update and support our current Lumia and OEM partner phones, and develop great new devices.

  3. We remain steadfast in our pursuit of innovation across our Windows devices and our services to create new and delightful experiences. Our best work for customers comes from our device, platform, and service combination.
At the same time, our company will be pragmatic and embrace other mobile platforms with our productivity services, device management services, and development tools -- regardless of a person's phone choice, we want everyone to be able to experience what Microsoft has to offer them.

With that all said... I used the words "be more focused" above. This in fact describes what we are doing (we're scaling back, but we're not out!), but at the same time I don't love it because it lacks the emotional impact of this decision. When I look back on our journey in mobility, we've done hard work and had great ideas, but have not always had the alignment needed across the company to make an impact. At the same time, Ars Technica recently published a long story documenting our journey to create the universal platform for our developers. The story shows the real challenges we faced, and the grit required to get it done. The story closes with this:

"And as long as it has taken the company, Microsoft has still arguably achieved something that its competitors have not... It took more than two decades to get there, but Microsoft still somehow got there first." For me, that's what focus can deliver for us, and now we get to build on that foundation to build amazing products.

Terry


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