McLaren F1: Schnellstes Auto ist von uraltem Notebook abhängig

Die teuersten und schnellsten Autos, die man im Straßenverkehr finden kann, sind zwingend auf die wenigen noch funktionierenden Modelle eines uralten Notebooks angewiesen. Dies berichtete der Auto-Fotograf Patrick Gosling nach einem Besuch im Service-Zentrum von McLaren.
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The359 (CC BY-SA)

McLaren F1Compaq LTE
McLaren Special Operations (MSO) heißt der Betrieb im englischen Woking, der nur auf den ersten Blick an eine normale Autowerkstatt erinnert. Hier arbeiten die Techniker an der Wartung der wenigen Modelle des McLaren F1, das noch immer als das schnellste Auto mit Straßenverkehrszulassung gilt. Von dem Sportwagen, der von einem BMW Motorsport V12 angetrieben wird, wurden lediglich 106 Stück produziert - davon sechs Prototypen. Die anderen hundert Fahrzeuge sind noch im Einsatz, 72 als normale Straßenverkehrsmittel.

Allerdings geht hier nichts ohne den Compaq LTE 5280. Das Notebook kam Anfang der 1990er Jahre auf den Markt und wird in der Werkstatt mit MS-DOS betrieben. Allerdings ist es nicht die Software allein, die das Gerät unverzichtbar macht und warum McLaren inzwischen gutes Geld investiert hat, um einige der letzten verbliebenen Modelle aufzukaufen.

"Der Grund, warum wir diese speziellen Compaq-Laptops brauchen, liegt in der CA-Karte, die in diesem steckt", erklärte ein Techniker von MSO. Die fragliche Karte steckt in der Schnittstelle zwischen der Software auf dem Notebook und der Elektronik des Fahrzeugs und ist zwingend nötig, damit die Techniker Zugang zu bestimmten Bereichen bekommen. CA-Karten sind quasi der Vorläufer von USB-Dongles und Smartcards und wurden beispielsweise für Kopierschutz-Mechanismen eingesetzt.

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Es scheint bis heute nicht gerade trivial zu sein, die eingebauten Schutzsysteme auf eine andere Technologie umzurüsten. Schließlich geht es hier ja nicht um ein Massenprodukt, sondern im Grunde nur um sehr wenige Einzelstücke, die auch nur in dieser Werkstatt benötigt werden. Trotzdem sucht man bei McLaren inzwischen eine andere Lösung: "Wir arbeiten an einer neuen Schnittstelle, die mit modernen Notebooks kompatibel ist - denn die alten Compaqs werden immer unzuverlässiger und man findet kaum noch Ersatz", berichtete der Techniker weiter.

Letztlich sollte die Investition in die Neuentwicklung aber durchaus im Verhältnis zu ihrem Zweck stehen. Immerhin ist jeder McLaren F1 heute über 10 Millionen Dollar Wert. Und allein eine normale regelmäßige Durchsicht kostet 50.000 Dollar. Da darf es letztlich nicht daran scheitern, dass ein gut 25 Jahre altes Computermodell nicht mehr zu haben ist.


(Bilder: Sfoskett, The359, Sovxx, Bjelleklang - CC BY-SA & Public Domain)
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