Kontakte via Dating-Apps lassen Vergewaltigungen stark steigen

Dating-Apps auf dem Smartphone haben in den letzten Jahren neue Möglichkeiten eröffnet, potenzielle Partner kennenzulernen. Die schnellere und leichtere Kontaktanbahnung schafft allerdings auch vermehrt Gelegenheiten für Sexualstraftaten, so dass diese deutlich zunehmen.
Die Entwicklung hat solche Ausmaße angenommen, dass sich die britische National Crime Agency (NCA) genötigt fühlte, gesondert auf das Problem hinzuweisen. Zwar handelt es sich nicht um ein Massenphänomen, doch der Anstieg der letzten Jahre ist durchaus signifikant. Im Jahr 2009 wurden noch 33 Fälle in den Statistiken registriert, in denen es nach einer Kontaktanbahnung über Online-Dating-Services zu einer Vergewaltigung kam. 2014 verzeichnete man bereits 184, also fast sechs Mal so viele Fälle.

Die Polizeibehörde geht davon aus, dass es eine nicht zu verachtende Dunkelziffer gibt. Dies ist im Bereich der Sexualstraftaten aber schon immer ein Problem. Man ermutigte Betroffene daher ausdrücklich, nicht aus Scham zu schweigen, sondern entsprechende Taten unbedingt zur Anzeige zu bringen.

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Die Statistiken aus den bekannten Fällen weisen aber auch Möglichkeiten auf, mit denen das Risiko reduziert werden kann. In 43 Prozent der Fälle kam es beispielsweise binnen einer Woche nach dem ersten Online-Kontakt zu einem persönlichen Treffen zwischen Täter und Opfer. 41 Prozent der Taten erfolgten außerdem, nachdem sich beide bereits zu Beginn in einer Privatwohnung getroffen haben. Und der größte Anteil der Taten (72 Prozent) erfolgte entweder in der Privatwohnung des Opfers oder des Täters. Insofern scheint es durchaus eine Idee zu sein, das Gegenüber online erst einmal genauer kennenzulernen und sich dem oder den ersten Treffen auf einen öffentlichen Bereich zu beschränken.

Eine bessere Prävention auf der Täter-Seite durch die Gesellschaft kann es im Grunde nur geben, indem sexuelle Übergriffe wesentlich stärker stigmatisiert werden. Mit einer stärkeren Überwachung bereits registrierter Sexualstraftäter kommt man zumindest nicht wirklich weiter. Denn immerhin 51 Prozent der Angreifer sind zuvor überhaupt noch nicht mit dem Gesetz in Konflikt geraten.

Auf Seiten der Opfer wurden den Angaben zufolge zu 85 Prozent Frauen registriert. Von diesen gehörte der größte Teil von 42 Prozent zur Altergruppe von 20 bis 29 Jahren. An zweiter Stelle stand mit 24 Prozent die Gruppe der 40- bis 49-Jährigen. Jüngere Männer zwischen 15 und 19 Jahren haben mit 25 Prozent in ihrer Gruppe einen wesentlich höheren Anteil, als das bei den Frauen der Fall ist.
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