Nokia bekommt Milliarden von Samsung und man ist unzufrieden

Der finnische Mobilfunk-Ausrüster Nokia kann sich durch die Beendigung eines Patentstreits mit dem südkoreanischen Elektronikkonzern Samsung über sprudelnde Zusatzeinnahmen freuen. Eine kritischer Blick auf das Abkommen wirft allerdings Fragen über den tatsächlichen Wert des Patentportfolios auf.
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Nokia
Der Konzernteil Nokia Technologies, der die Patentrechte des Unternehmens verwaltet, konnte laut den veröffentlichten Bilanzen im Jahr 2014 Einnahmen in Höhe von 578 Millionen Euro verbuchen. Durch die Einigung, die einige Zeit zurückwirkt, müssen nun teilweise die Bücher korrigiert werden, wodurch sich der Umsatz in 2014 dann wohl auf rund 800 Millionen Euro erhöhen wird. Für das gerade abgeschlossene Jahr 2015 wird nun wohl ein Umsatz von 1,02 Milliarden Euro ausgewiesen.

Die Mehreinnahmen sind also auf den ersten Blick erheblich. Auch in den kommenden Jahren wird es weiter Geld von Samsung geben. Bis zum Jahr 2018 - dann endet der Zeitraum der nun getroffenen Einigung, sollen weitere 1,3 Milliarden Euro an Nokia fließen.


Insofern bestünde für die Anteilseigner bei flüchtigem Blick eigentlich Grund zur Freude. In der Realität brachten die Details der Einigung die Nokia-Aktie aber erst einmal um 10 Prozent nach unten. Das liegt daran, dass hier mit wesentlich besseren Ergebnissen gerechnet wurde. "Es gab Erwartungen, dass Nokia mit seinem Patent-Portfolio mehr Geld verdienen kann als Ericsson. Das Ergebnis stützt diese Annahme hingegen nicht", erklärte ein Analyst der Nordea-Bank die Angelegenheit gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.

Im Zuge des Verkaufs der Mobiltelefon-Sparte an Microsoft verblieben zahlreiche Patente bei den Finnen. Rund 30.000 einzelne Patente für alle möglichen Aspekte des Mobilfunks schlummern in den Archiven, nachdem der Konzern binnen der letzten zwei Jahrzehnte rund 50 Milliarden Dollar in Forschung und Entwicklung investierte.

Die Hoffnung, diese nun auch über Lizenzabkommen gewinnbringend einsetzen zu können, ist nach dem Abschied von der Handy-Sparte groß. Insbesondere auch, weil die Übernahme des Konkurrenten Alcatel-Lucent als ziemliche Gratwanderung betrachtet wird. Längst nicht alle Anteilseigner sind überzeugt, dass die Integration halbwegs reibungslos funktionieren kann. Möglicherweise ist das Patentportfolio dann aber doch mehr Wert und die durchwachsene Einigung vor allem auf fähige Anwälte der Gegenseite zurückzuführen. Genaueres wird man wissen, wenn ein vergleichbarer, noch laufender Streit mit LG zu seinem Ende kommt.

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