Microsoft Surface Pro 4 Test:
Selbst perfekte Tablets haben Macken

Stylus

Jene sehr geringe Dicke des Display-Glases ist es auch, die im Zusammenhang mit dem sonst sehr gut nutzbaren Stylus für Probleme sorgt. Hatte man das Thema beim Vorgänger nach einiger Kritik am Surface Pro 2 weitestgehend abgehakt, tritt das Phänomen hier wieder um so stärker auf. Die Rede ist von der Bildung von Farbbögen um die Stelle, an der man mit dem Stift aufsetzt und ihn hin und her bewegt.

Der Stift schiebt bei zu starkem Druck also eine Art "Welle" vor sich her, durch die Farben im Umfeld leicht verfälscht werden. Dies wirkt für Anwender, die viel auf weißen Oberflächen arbeiten, um zum Beispiel Skizzen oder Zeichnungen anzufertigen, vielleicht störend und ist etwas schade, zumal Microsoft für das Surface Pro 4 ja erstmals wechselbare Spitzen mit unterschiedlichen Härtegraden und Formen anbietet. Microsoft Surface Pro 4Schreibt gut, schlägt aber Wellen: der Surface Pen Diese konnten wir zwar nicht testen, mit der "Standard"-Spitze gleitet der Stift aber wiederum sehr gut über die fettabweisend beschichtete Oberfläche des Displays. Seine nun auf 1024 vervierfachte Zahl an Druckstufen ist zwar nicht so hoch wie bei konkurrierenden Wacom-Lösungen mit 2048 Stufen, dürfte aber für die meisten Anwender vollkommen ausreichen. Zugegebenermaßen sind wir aber auch keineswegs Experten in Sachen Stylus-Eingabe.

Beim Umgang mit der Zeichensoftware FreshPaint, die ab Werk vorinstalliert auf dem Surface Pro 4 an Bord ist, und Microsofts Notiz-Tool OneNote zeigt der Surface Pen schnell sein Potenzial. Schrifteingaben werden weitestgehend zuverlässig erkannt, obwohl gerade beim Wechsel zwischen den beiden genannten Anwendungen Unterschiede auffallen. Microsoft Surface BookZwei Farbvarianten des neuen Surface Pen inklusive wechselbarer Spitzen Weil OneNote eine etwas zu aggressive Glättung der in Vektorgrafik umgesetzten Schrift vornimmt, muss man relativ groß schreiben, um lesbare Ergebnisse zu erzielen. Mancher Anwender muss sich im Vergleich zu seiner normalen Schriftgröße auf Papier also vielleicht etwas umgewöhnen. In FreshPaint gibt es diese Glättung nicht, so dass jedes Pixel über das der Stift gleitet, auch entsprechend die virtuelle Farbe wiedergibt.

Sehr positiv fiel uns auf, dass Microsoft zumindest unserem Eindruck nach die Verzögerung zwischen der Stiftspitze und dem Erscheinen der Linien auf dem Display deutlich reduziert hat. So entsteht beim Schreiben kaum noch ein Abstand - das Lag ist aber noch immer merkbar vorhanden, wenn auch deutlich geringer als zuvor. Die Nutzung der neuen Radiergummi-Funktion und der Zugriff auf OneNote über einen einfachen Druck auf das oberen Ende des Stifts sowie der Rechtsklick auf die einzelne Taste an der Seite funktionieren gleichermaßen gut. Microsoft Surface Pro 4Merkmale des neuen Surface Pen Praktisch ist auch, dass man durch Doppelklicken der Taste am oberen Stiftende jetzt Screenshots zum Ausschneiden von Bildschirminhalten in OneNote anfertigen kann. Auch der lange Druck auf das obere Ende zum Öffnen von Cortana ist sicherlich für manchen Anwender eine sinvolle Neuerung. Zur Befestigung des Stifts ist nun keine zugekaufte Schlaufe mehr nötig. Stattdessen kann der Stift an beiden Seiten des Surface Pro 4 angeheftet werden, wo er von recht starken Magneten gehalten wird.

Auf Reisen sollte man ihn dennoch gut verstauen, da die magnetische Verbindung am Rand nicht unbedingt jeden Schlag oder ähnliches aushält. Das Risiko eines Verlusts ist noch immer gegeben. Am oberen Ende des Stifts sitzt übrigens nicht etwa - wie die Löcher in der dort verwendeten Gummiabdeckung vermuten lassen mögen - ein Mikrofon, sondern eine LED. Diese informiert darüber, ob der Stift im Pairing-Modus ist, oder die AAAA-Batterie im Inneren eventuell leer ist. Die Laufzeit soll rund ein Jahr betragen, bevor die Batterie getauscht werden muss.

So verstaut man den Stylus einfach & sicher Surface FAQ mit vielen Tipps und Tricks

Kameras

Die Kameras des Surface Pro 4 sind mit fünf und acht Megapixeln recht hochauflösend. Microsoft steigert die Auflösung zwar, doch sie sind und bleiben leider nichts weiter als Knipsen. Die Bildqualität kann trotz des hohen Preises der Geräte nicht mit der von vielen Smartphones mithalten, aber letztlich sollte wohl auch niemand animiert werden, das Verbrechen zu begehen, mit einem Tablet in Anwesenheit anderer Menschen in der Öffentlichkeit Fotos anfertigen zu wollen. Microsoft Surface Pro 4Infrarotkamera und IR-LED neben der Frontkamera Für schnelle Fotos in der Uni oder einem Meeting ist die Rückenkamera aber durchaus gut geeignet, wenn es zum Beispiel darum geht, Folien oder Tafelinhalte abzulichten, um sie in OneNote abzulegen oder Notizen hinzuzufügen. Die Frontkamera leistet bei Videogesprächen gute Arbeit, erreicht aber leider keine Full-HD-Auflösungen, so dass sie einer YouTube-Karriere eventuell etwas im Wege steht und man bei hohen Ansprüchen lieber auf eine externe Lösung setzen sollte.

Sound

Microsoft verbaut beim Surface Pro 4 wieder zwei Lautsprecher auf der Front, die somit in Richtung des Nutzers abstrahlen können. Sie sind in Form von zwei schmalen Schlitzen im oberen Teil der Vorderseite erkennbar, aber man muss schon ziemlich genau hinschauen. Da die Lautsprecher keine Grills oder ähnliche Schutzmaßnahmen abbekommen haben, kann sich in ihnen recht schnell Schmutz ansammeln, so dass man wohl besser darauf achten sollte, sie nicht verdrecken zu lassen. Microsoft Surface Pro 4Normalerweise kaum zu sehen: die Lautsprecher am Surface Pro 4 Die Position ist gut gewählt, verdeckt man die Lautsprecher so doch kaum, wenn man das Tablet einmal horizontal mit beiden Händen hält. Die Lautstärke der beiden kleinen Speaker ist für ein Tablet erstaunlich hoch, dreht man sie aber voll auf, kann es bei bestimmten Musikstücken schonmal vorkommen, dass sie etwas zu klirren beginnen. In Sachen Bass sind die Lautsprecher ein wenig besser als man es vielleicht von anderen Geräten kennt, denn Microsoft hat ihnen wohl relativ viel Resonanzraum spendiert - auch wenn man deshalb noch lange keine Wunder erwarten kann und sie keineswegs ein richtiges Soundsystem ersetzen können.

Was mich jedoch am meisten überrascht hat, ist die insgesamt sehr hohe Klangqualität der beiden Frontlautsprecher am Surface Pro 4. Sie liefern abgesehen vom Bass einen recht ausgewogenen Sound, bei dem Höhen und Mitten gut wiedergegeben werden. Besonders beeindruckend ist, dass sie den Eindruck erwecken können, man säße vor wesentlich größeren Speakern. Auch sorgt Microsoft dafür, dass der Klang fast schon Surround-Qualitäten hat, scheint er doch mittig vom gesamten Gerät zu kommen, statt fad aus einer der beiden Richtungen.

Die Lautsprecher geben einen Teil ihres Klangs offenbar auch nach hinten ab beziehungsweise über die umlaufenden Lüftungsschlitze, was für einen insgesamt sehr guten Sound sorgt.
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