Dell bereitet die bisher größte Übernahme in der Tech-Branche vor

Aktuell deutet alles darauf hin, dass es bald die bisher größte Firmenübernahme im Technologie-Sektor geben wird. Der Computer-Konzern Dell soll dabei den Speicher-Giganten EMC aufkaufen. Das finanzielle Volumen des Deals wird auf einen Betrag von rund 50 Milliarden Dollar beziffert.
Logo, Dell, PC-Hersteller
Dell
Bei EMC geht es schon seit gut einem Jahr um eine strategische Entscheidung, wie es mit dem Unternehmen weitergehen soll. Wie das gewöhnlich gut unterrichtete Wall Street Journal nun unter Berufung auf informierte Kreise berichtet, bahnt sich nun eine Lösung an: Übernahme-Verhandlungen mit Dell sollen bereits in eine fortgeschrittene Phase gekommen sein. Mit einer Unterzeichnung der Verträge wäre demnach schon binnen der nächsten Woche zu rechnen.

EMC hat derzeit einen Börsenwert von rund 50 Milliarden Dollar und auch wenn Dell bei der Übernahme wahrscheinlich nicht alle Aktien aufkaufen würde, sei der Kaufpreis wohl doch auch in dieser Region anzusiedeln, hieß es. Denn für gewöhnlich muss der Käufer schon einen Aufschlag zahlen, um eine ausreichend große Menge an Anteilseignern zum Verkauf zu bewegen.


Auch wenn es sich bei Dell um ein finanzkräftiges Unternehmen handelt, wäre eine solche Übernahme allein wohl schwer zu stemmen. Daher soll auch die Beteiligungsgesellschaft Silver Lake mit von der Partie sein. Diese war mit ihrem Kapital schon zur Stelle, als Konzerngründer Michael Dell Hilfe dabei benötigte, den Computer-Hersteller von der Börse zu holen und wieder in Privatbesitz zu überführen.

Abschied vom Privatkunden

Der Deal mit EMC wäre ein riesiger Schritt in den Umbau, den Dell in seiner Geschäftsstrategie vorantreibt. Der Hauptfokus des Unternehmens soll zukünftig auf den Geschäften mit Unternehmen liegen. Bisher spielte stets auch die Produktion für private Nutzer eine wichtige Rolle, doch angesichts der rückläufigen Entwicklung des PC-Marktes und der Tatsache, dass Dell im Mobile-Segment quasi nichts zu melden hat, wird man hier wohl zukünftig wesentlich weniger aktiv sein.

EMC gehörte in den 1990er Jahren zu den Shooting-Stars der Technologie-Branche und war praktisch der Inbegriff für alles, wenn es um die Speicherung großer Datenmengen geht. Die Position war im Grunde mit dem vergleichbar, was Cisco bei der Netzwerktechnik oder IBM bei Mainframes war. In den letzten Jahren geriet der Konzern aber zunehmend unter Druck, da die Konkurrenz aus verschiedenen Richtungen größer wurde.

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Heute liegt ein signifikanter Teil des Gesamtwertes nicht mehr beim reinen Storage-Geschäft. Großen Anteil hat auch die Tochter VMware, die im Enterprise-Bereich quasi den Standard für Virtualisierungslösungen darstellt. Hier darf man gespannt sein, wie es mit dieser weitergeht, denn schon in den letzten Monaten gab es immer wieder Forderungen, VMware aus dem Konzern herauszulösen. Weitere bekannte EMC-Töchter sind der Software-Entwickler Pivotal und der Security-Spezialist RSA. Auch bei diesen ist noch nichts darüber bekannt, welche weitergehenden Planungen in den Übernahmeverhandlungen eine Rolle spielten.
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