"Sparprogramm": Google darf nicht mehr beliebig mit Geld werfen

Der Suchmaschinenkonzern Google ist dafür bekannt, viel Geld in Projekte zu stecken, die möglicherweise in ferner Zukunft einmal eine Einnahmequelle sein könnten. Dies wird aber wohl nicht mehr in gewohntem Umfang weitergehen. Die neue Finanzchefin Ruth Porat versucht, die Firmengelder besser zusammenzuhalten.
Google, google store, Google Chrome Zone
Google
Ein Sparprogramm ist es, was sie im Rahmen der Bekanntgabe der neuesten Konzernbilanzen vorstellte. Doch wie man sich denken kann, sieht selbst dies bei einem Senkrechtstarter wie Google derzeit noch etwas anders aus als bei anderen Unternehmen. Für Google-Verhältnisse kommt es fast schon einer Entlassungswelle gleich: Im zweiten Jahresviertel stellte das Unternehmen nur noch 1.729 neue Mitarbeiter ein - das ist das kleinste Quartals-Kontingent seit 2013.

Mit ihren Bemühungen, das Kapital des Unternehmens zumindest nicht mehr nach dem Gießkannen-Prinzip zu verteilen, hat Porat allerdings einen starken Gegenpart an der obersten Spitze des Konzerns. Mitbegründer Sergey Brin hat verschiedene teure Forschungsprojekte wie fahrerlose Autos und smarte Kontaktlinsen erst kürzlich in einem Bericht an die US-Börsenaufsicht und damit vor allem an die Aktionäre klar verteidigt. Es sei durchaus so, dass diese sehr herausfordernd und ein Erfolg keineswegs sicher ist, trotzdem seien sie für die Zukunft des Unternehmens äußerst wichtig.

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Das Sparprogramm, das Porat Google verordnet, hat aber durchaus seine Berechtigung. Denn das Unternehmen ist in letzter Zeit zunehmend unter Druck durch die Konkurrenz geraten - weniger durch Anbieter mit vergleichbaren Diensten, sondern vor allem durch die Wettbewerber im Anzeigengeschäft. Bei Online-Werbung war Google lange das absolut dominierende Unternehmen. In den letzten Jahren hat sich aber beispielsweise Facebook einen immer größeren Teil des Kuchens gegriffen - vor allem im mobilen Segment, das für die Finanzierung der Android-Plattform so entscheidend ist.

Trotzdem kann Google in verschiedenen wichtigen Bereichen auch weiterhin überragende Wachstumszahlen präsentieren. Vor allem YouTube boomt in gewaltigem Ausmaß. Nicht nur, dass die Video-Plattform längst stabil über eine Milliarde aktive Nutzer im Monat bedient - seit dem letzten Jahr ist die durchschnittliche Zeit, die jeder User mit dem Ansehen von Videos auf der Seite verbringt, auch um satte 60 Prozent gestiegen. Auf mobilen Geräten liegt das Mittel inzwischen bei 40 Minuten Nutzungsdauer - und das nicht etwa im Monat, sondern pro Session. Denn vor allem viele jüngere Anwender nutzen die Freiheit, die ihnen Smartphones bieten, und lassen ihre Clips laufen, während sie sich Zuhause aufhalten und müssen nicht mehr pausieren, wenn ein Zimmer verlassen wird.


Insgesamt konnte Google seinen Umsatz im letzten Quartal um 11 Prozent auf 17,73 Milliarden Dollar ausbauen. Die Einnahmen nach der Auszahlung der Anteile an die Werbepartner im AdSense-Programm oder auf YouTube lagen bei 14,35 Milliarden Dollar. Und obwohl Porat zu bremsen versucht, kletterte der Anteil dessen, was davon direkt in die Forschung und Entwicklung investiert wird, seit dem letzten Jahr von 14 auf 16 Prozent. Der Nettogewinn kletterte so von 3,4 Milliarden auf 3,9 Milliarden Dollar.
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