So geht's: Fujitsu zeigt Datenbrille, wie man sie sich vorstellt

Der japanische Elektronikkonzern Fujitsu hat nun seine Vorstellung einer Datenbrille präsentiert, bei der dem Nutzer Informationen nicht mehr auf kleinen Displays vor den Augen angezeigt werden. Statt dessen tut diese nun das, was viele eigentlich von der Wearable-Zukunft erwarten.
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Prototyp der Fujitsu-DatenbrillePrototyp der Fujitsu-Datenbrille
Die Brille setzt kleine, recht schwache Laser ein, um die jeweiligen Bilder direkt auf die Netzhaut des Anwenders zu projizieren. Das soll nicht nur mit Text oder Zahlen funktionieren. Der Prototyp, den Fujitsu gerade auf seiner hauseigenen Technologie-Messe im japanischen Tokio vorführte, bildet bei Bedarf auch ganze Webseiten im Auge ab.

Das Laser-System selbst sitzt in einem Seitenarm des Brillengestells. Kleine Spiegel sorgen dann dafür, dass das Licht jeweils an genau der richtigen Stelle auf die Netzhaut geleitet wird. Das hat einen großen Vorteil bei der Nutzung: Das Auge muss sich nicht mehr auf ein sehr nahes Display fokussieren, da das System automatisch die jeweils nötigen Sehnerven direkt reizt und für die Bildwahrnehmung sorgt.

Das Konzept kann den Angaben zufolge so eine weitaus größere Zielgruppe erreichen, als beispielsweise die Datenbrille von Google, die aktuell wohl die bekannteste Vertreterin ihrer Klasse ist und große Probleme hat, noch Interessenten zu finden. Denn das Laser-System ist vor allem für Menschen mit eingeschränkter Sehkraft interessant, da auch sie auf jeden Fall ein scharfes Bild gezeigt bekommen.

Mit den entsprechenden Anwendungen kann die Brille sogar dafür sorgen, dass Sehbehinderungen zu einem guten Teil ausgeglichen werden. So lässt sich auch das Bild einer integrierten Kamera für die Laser-Projektion verarbeiten. "Durch die Verwendung dieser Brille werden Menschen mit geringer Sehstärke in die Lage versetzt, Bücher, Zeitungen, Aushänge oder Fahrpläne zu lesen und ohne Einschränkungen draußen herumzulaufen", erklärte Mitsuru Sugawara, Chef der Fujitsu-Tochter QD Laser, die maßgeblich an der Entwicklung beteiligt war.


Der Prototyp ist zum aktuellen Zeitpunkt aber noch eine recht klobige Angelegenheit. Außerdem muss er noch mit einem externen Rechnersystem verbunden sein. Allerdings sind andere Designs bereits in Arbeit, bei denen die Brille wesentlich schlanker ist und die Kontrolleinheit auf die Größe eines Smartphones schrumpft. Mit einer Markteinführung ist laut dem Hersteller im März des kommenden Jahres zu rechnen.

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