Campus-Baupläne: Mountain View lässt Google eiskalt im Regen stehen

Der Suchmaschinenkonzern Google mag zwar im Internet zu den dominierenden Faktoren gehören, das heißt aber noch lange nicht, dass das Unternehmen auch in seinem Heimatort nach belieben agieren kann. Das musste man nun feststellen, als der Stadtrat im kalifornischen Mountain View die Baupläne des Konzerns ablehnte.
Google Maps, Google Inc., Google Campus
Google Maps
Vor einiger Zeit hatte Google verkündet, seinen eigentlichen Campus stark erweitern zu wollen. In Zusammenarbeit mit einigen Star-Architekten sollten vier futuristisch anmutende Bauwerke entstehen, die besonders umweltfreundlich sein sollen und bei denen die Übergänge zwischen Natur und Gebäude fließend verlaufen. In ihnen war dann Platz für viele Mitarbeiter des Unternehmens vorgesehen.

Doch daraus wird nun nichts - zumindest nicht wie geplant und in der vorgesehen Größe, berichtete das Magazin Re/code. Denn mit vier zu drei Stimmen entschied der Stadtrat von Mountain View, dass Google nur einen Teil des gewünschten Grundstückes zugesprochen bekommt. Statt der geplanten 200.000 Quadratmeter Bauland wird man sich nun mit knapp 50.000 Quadratmetern für einen Neubau zufrieden geben müssen. Der übrige Teil soll vom Betreiber des Business-Social Networks LinkedIn genutzt werden können, der darauf eher koventionelle Bürogebäude errichten will.

Bei Google reagierte man entsprechend verärgert auf die Entscheidung. "Ich habe keine Ahnung, wie ich das mit nur einem Gebäude wirtschaftlich sinnvoll machen soll", erklärte David Radcliffe, der für die Immobilienverwaltung des Konzerns zuständig ist, in einer ersten Reaktion. Später fand er wieder zu einem ruhigeren Ton zurück und kündigte an, weitergehende Gespräche zu suchen.

Googles neues HauptquartierGoogles neues HauptquartierGoogles neues HauptquartierGoogles neues Hauptquartier
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Auf den ersten Blick dürfte es etwas seltsam anmuten, dass der Stadtrat ausgerechnet dem größten und wirtschaftlich stärksten Unternehmen in seinem Territorium faktisch in den Rücken fällt. Allerdings gibt es dafür gute Gründe. Denn in Mountain View sind längst nicht mehr alle gut auf Google zu sprechen, da der Erfolg des Unternehmens die Lebensbedingungen in der Stadt dramatisch veränderte.

Google der Gentrifizierer

Der Suchmaschinenbetreiber wird als eine der wesentlichen Ursachen dafür ausgemacht, dass die Immobilienpreise in den letzten Jahren explodiert sind. Sehr gut verdienende Google-Mitarbeiter überfluten mit ihren Möglichkeiten den Wohnungsmarkt der Stadt und die meisten Normalverdiener, die hier lange lebten oder sogar groß geworden sind, können sich das Leben in ihrer Heimat nicht mehr leisten. Sie werden immer stärker in die Randbereiche verdrängt. Hinzu kommt, dass die Veränderungen in der Struktur auch Arbeitsplätze bei lokalen Unternehmen kosteten.

LinkedIn rannte da mit seinem Konzept offene Türen ein. Das Unternehmen will nicht einfach nur Firmengebäude hochziehen, sondern an dem Standort einen Mix etablieren, der auch für die Bewohner im Umkreis einiges zu bieten hat. Zudem holt sich Mountain View damit den Firmensitz eines weiteren größeren Unternehmes in die Stadt, was die Abhängigkeit von Google ein Stück weit verringern dürfte.
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