Smart Dust: Kompletter Computer auf 1 Kubik-Millimeter geschrumpft

Wenn es um kleine Computer geht, dürften die meisten Nutzer an PCs im Format eines USB-Sticks oder aktuell auch an Smartwatches denken. Doch Forscher arbeiten seit längerer Zeit an weitaus kleineren Systemen und konnten jetzt einen weiteren Meilenstein erreichen, indem sie einen kompletten Rechner mit einer Größe von einem Kubikmillimeter bauten.
Computer, M3, Miniaturisierung, Smart Dust
University of Michigan
Das Projekt Michigan Micro Mote (M3) an der University of Michigan befasst sich schon länger mit der Entwicklung entsprechender Systeme und konnte in den vergangenen Jahren schon öfters für sich beanspruchen, den kleinsten Computer der Welt zu bauen. Ein System mit einer Größe von 2 x 4 x 4 Millimetern wird unter dem entsprechenden Label im Computer History Museum im kalifornischen Mountain View ausgestellt.

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Doch das eigentliche Ziel ihrer Arbeit haben die Forscher jetzt erreicht, wie das Magazin Backchannel berichtet. Lediglich einen Kubikmillimeter nimmt der Rechner ein. In diesem Rauminhalt ist dabei keineswegs nur ein sehr kleiner Prozessor untergebracht. Das System verfügt auch über ein Sensor-Modul, mit dem Informationen aus der Umwelt erfasst werden können, eine Solarzelle zur Stromversorgung sowie einen Sender für die Kurzstrecken-Kommunikation nach Außen.

Die Baupläne wollen die beteiligten Ingenieure demnächst veröffentlichen. Dies soll es anderen Ermöglichen, auf Basis der Mini-Rechner eigene Anwendungen zu entwickeln. Hier ist natürlich nicht damit zu rechnen, dass plötzlich die Fähigkeiten eines normalen PCs in einem superkleinen Gerät zur Verfügung stehen. Die M3-Rechner sollen vielmehr im Embedded- und Wearable-Bereich als Sensoren dienen, die erfasste Daten aus der Umwelt gleich ein Stück weit verarbeiten können und Steuerimpulse an andere Systeme in der Umgebung schicken können.

Die Entwickler sehen dabei viele mögliche Szenarien. So könnten einzelne oder wenige Geräte beispielsweise tatsächlich eingesetzt werden, um etwa die Miniaturisierung medizinischer Systeme weiter voranzutreiben. Diese könnten so klein werden, dass die autonom im Körper eines Patienten unterwegs sind und Daten sammeln oder Gerinsel in Adern zerstören.

Ein anderes Konzept ist hingegen der so genannte "Smart Dust" - also intelligenter Staub. Bei diesem will man zahlreiche einzelner Mikro-Systeme einsetzen, die miteinander vernetzt sind. Sie könnten beispielsweise großflächig über unzugänglichen Waldbrand-Gebieten ausgestreut werden und wichtige Informationen über die Entwicklung und Ausbreitung des Feuers nach außen funken.
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