WLAN in normalen Zügen: In den nächsten fünf Jahren wirds nichts

In immer mehr Verkehrsmitteln stellen die Betreiber WLAN-Zugänge zur Verfügung. Die meisten Zugreisenden werden hierzulande aber noch länger darauf warten müssen, während der Fahrt bequem online gehen zu können - wenn sie nicht gerade in den ICE-Flaggschiffen der Deutschen Bahn sitzen.
Aktuell ermöglicht die Bahn ihren Passagieren in der 1. Klasse kostenlose WLAN-Zugänge. In der 2. Klasse benötigt man entweder eine Hotspot-Flatrate der Deutschen Telekom oder muss 4,95 Euro am Tag zahlen. Ab dem kommenden Jahr sollen die Anbindungen aber auch hier kostenlos werden - so zumindest sehen es die Pläne für die "größte Serviceoffensive" des Konzerns vor.

Die täglich 6,7 Millionen Bahnkunden im Regional- und Nahverkehr bleiben auf absehbare Zeit ohne WLAN-Anbindung sitzen, so ein Bericht der Tageszeitung Welt. Sie müssen hoffen, dass die Mobilfunker wenigstens bald eine bessere Netzabdeckung an den Schienentrassen entlang gewährleisten. Nicht einmal in den neuen ICx-Zügen sind WLAN-Access Points standardmäßig vorgesehen, diese seien nur entsprechend "vorgerüstet".

"Realistisch ist, dass wir WLAN in circa fünf Jahren in nennenswerterem Umfang im Schienennahverkehr haben", sagte Thomas Geyer, der Präsident des Dachverbandes der Besteller von Schienennahverkehr (BAG SPNV) der Zeitung. "Wir werden das jedenfalls bei uns vorerst nicht zu verbindlichen Forderungen in den Ausschreibungen machen." Seiner Ansicht nach sei es realistisch, dass in etwa fünf Jahren zumindest ein nennenswerter Umfang von Zügen mit WLAN ausgestattet sein wird.

Hin und her bei der Zuständigkeit

Einer der Gründe hierfür liegt an dem Gemenge der Zuständigkeiten: Beim Nahverkehr sind neben der Bahn selbst auch verschiedene kleinere Anbieter mit von der Partie und wegen der staatlichen Förderung der Streckenverbindungen sitzen auch Bund und Länder mit am Tisch. Und die Verantwortung wird zwischen diesen möglichst immer weitergereicht.

Letztlich sind es aber die Landesregierungen, die hier über die Gelder verfügen und eine verbindliche Internet-Versorgung vorschreiben könnten. Doch damit halten sie sich zurück und verweisen auf die Kosten. Denn die Gelder die sie verteilen können, kommen wiederum vom Bund und das dortige Finanzministerium ist zwar zur Aufstockung auf 7,4 Milliarden Euro in diesem Jahr bereit, die Länder wollen aber 8,5 Milliarden Dollar, um einen gewissen Spielraum zu haben. Aktuell reichen die Gelder gerade einmal, um den Betrieb an sich aufrechtzuerhalten - an Mehrausgaben für WLAN ist daher kaum zu denken.
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