Facebook soll sein offenes Design für Datenzentren geklaut haben

Ein britisches Unternehmen beschuldigt das Social Network Facebook, ihm seine Verfahren für den Bau von Datenzentren gestohlen zu haben. Was die Sache noch schlimmer macht: Der kalifornische Konzern ermuntert andere im Rahmen seines Open Compute Project, das Gleiche zu tun.
Facebook, Datenzentrum, Schweden
Facebook
Die Firma BladeRoom Group (BRG) hatte sich nach eigenen Angaben im Jahr 2011 an Facebook gewandt und hoffte wohl auf eine Zusammenarbeit. Immerhin hatte man eine Methode, mit der sich Datenzentren leicht aus vorgefertigten Modulen zusammensetzen lassen, was schnell und energiesparend ist. Die Zusammenarbeit kam aber aus bisher unbekannten Gründen nicht zustande.

Facebook: Open Compute ProjectFacebook: Open Compute ProjectFacebook: Open Compute ProjectFacebook: Open Compute Project

Dann baute Facebook im letzten Jahr aber sein neues Datenzentrum im schwedischen Lulea, das auf ein solches modulares Konzept setzt. Bei BRG ist man nun der Ansicht, dass das Social Network dabei schlicht den eigenen Ansatz geklaut habe. "Facebooks Tat wäre vermutlich nie ans Licht gekommen, wenn sie sich entschieden hätten, dass der Diebstahl des geistigen Eigentums von BRG genug ist", heißt es laut einem Bericht des Magazins ITWorld in der nun eingereichten Klageschrift.

Der US-Konzern sei aber weitergegangen und habe aus dem Konzept das Open Compute Project gemacht. In dessen Rahmen werden die Verfahren offengelegt und andere IT-Unternehmen ermuntert, sie für ihre eigenen Projekte zu verwenden. Das dient mehreren Zielen: Zum einen will Facebook auch kleinere Firmen ohne eigene Spezialisten für Datenzentren dazu bringen, energieeffiziente Anlagen zu errichten. Auf der anderen Seite kann eine größere Standardisierung über größere Teile der Branche hinweg natürlich auch dazu führen, dass die Kosten insgesamt geringer werden.

BRG sieht sich jedoch um seine Möglichkeiten betrogen, mit dem eigenen Verfahren Geld zu verdienen und wirft Facebook nun den Bruch von Geschäftsgeheimnissen, Vertragsverstöße und anderes vor. Vor Gericht will man nun einen Schadensersatz in bisher nicht genannter Höhe erwirken.

Vor Gericht wird es dann die Aufgabe der BRG-Anwälte sein, nachzuweisen, dass Facebook tatsächlich von dem britischen Unternehmen abgekupfert hat. Das könnte durchaus schwierig sein, da längst auch andere Unternehmen wie Microsoft und Hewlett-Packard auf modulare Datenzentren setzen.
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