Neue Facebook-AGB: Hiermit widerspreche ich...Nein, tust du nicht

The same procedure as every year...Facebook ändert seine Nutzungsbestimmungen und die Aufregung ist groß. In den nächsten Tagen werden wohl wieder zahlreiche Menschen mit maximaler Entfernung zu einem Grundverständnis des Vertragsrechts versuchen, mit mehr oder weniger kreativen Methoden den neuen Klauseln zu widersprechen - ohne in der Regel wirklich zu wissen, was neu ist. Da wohl fast jeder mit Diskussionen zu dem Thema konfrontiert sein wird, bekommt ihr hier einen Überblick, um was es im Detail geht.
Facebook, Design, Timeline, chronik
Facebook

Facebook PrivacyHausaufgabe: Privacy-Optionen überprüfen

Facebook überwacht, wo ich hingehe!

Äh...nein. Oder auch ja - wenn ihr es erzählt. Das Social Network nimmt sich jetzt das Recht, für die Zielgruppen-Analyse für Werbeschaltungen auch die Standorte einzubeziehen, die ihr in eure Beiträge einbaut. Wenn ihr also vor dem Spiegel im Fitness-Studio eure Trainings-Erfolge per Selfie dokumentiert und euren Aufenthaltsort markiert, kann es nun sein, dass ihr über eine Anzeige darüber informiert werdet, dass die Burger-Braterei nebenan gerade auch total gesunde Salate anzubieten hat.

Mein Nutzungsverhalten wird ausspioniert!

Ja, wird es! Jetzt noch viel mehr! Hierbei handelt es sich tatsächlich um den größten Einschnitt. Bisher analysierte Facebook vor allem eure Aktivitäten innerhalb des Social Networks - also welchen Inhalten ihr Likes verpasst, was ihr selbst teilt und einiges mehr. Jetzt nimmt sich Facebook auch ganz offiziell das Recht, über seine überall im Netz verstreuten Like-Buttons nachzuvollziehen, welche Seiten ihr besucht, nachdem das Facebook-Tab geschlossen wurde. Wenn ihr euch also auf Facebook als fundamentalistischer Katzen-Fan präsentiert, dann aber auf Buzzfeed lauter Bilderstrecken mit lustigen Hunden anschaut, werdet ihr schlicht durchschaut - und erhaltet beim nächsten Besuch im Social Network vielleicht Pedigree-Werbung gezeigt.

Kaufen, kaufen, kaufen!

Mit den neuen Nutzungsbestimmungen ebnet Facebook auch den Weg, ein direkter Vermittler zwischen seinen Nutzern und Online-Händlern zu werden. User werden hier also beispielsweise auf der Seite eines Unternehmens über einen Kaufen-Button direkt Bestellungen abgeben können. Bezahlt wird dann direkt über den Facebook-Account, der ja bereits mit Finanzdiensten verbunden werden kann. Ihr könnt zukünftig also euer Konsumverhalten auch mit eurem Lieblings-Social-Network teilen und müsst es nicht komplett Amazon überlassen.

Und alles hinter meinem Rücken!

Mitnichten. Facebook will zwar wieder einmal mehr wissen, führt aber auch mehr Transparenz ein. Personalisierte Anzeigen werden beispielsweise mit einer Funktion versehen, über die dem Nutzer erklärt wird, aufgrund welcher seiner Interessen, die Facebook erkannt haben will, ihm eine bestimmte Werbung präsentiert wird. Und auch die Datenschutz-Einstellungen bieten weitere Möglichkeiten. So kann beispielsweise unterbunden werden, dass den Kontakten mitgeteilt wird, dass man eine bestimmte Anzeige gut fand. Kritikwürdig ist hier weiterhin der alte Zustand, dass der Standard erst einmal der geringstmögliche Datenschutz ist und der Nutzer schon selbst aktiv werden muss, um die Verbreitung von Informationen einzudämmen. Verborgen werden können sie dabei ohnehin nur vor den eigenen Kontakten, nicht aber vor Facebook selbst. Facebook PrivacyWerbung personalisieren - oder auch nicht

Und nun?

Die teilweise auftauchende Empörung darüber, dass Facebook nun lauter Informationen über jeden einzelnen Nutzer verkaufen wird, ist unbegründet. Dem Unternehmen liegt ja gerade viel daran, selbst am meisten über seine Nutzer zu wissen und diesen Wettbewerbsvorteil im Werbegeschäft nicht einfach an andere abzugeben. Wenn man sich also mit dem Gefühl anfreunden kann, dass ein US-Unternehmen teilweise mehr über einen selbst weiß, als enge Freunde, besteht die einzige praktische Folge womöglich darin, dass man tatsächlich eines Tages einmal interessante und relevante Werbung präsentiert bekommt.

Wer einer immer tiefergehenden Durchleuchtung entgehen will, kann allerdings keinen Mittelweg gehen. Facebook lässt sich schlicht nicht verbieten, Daten zu sammeln und auszuwerten - und schon gar nicht per geteiltem Bildchen in der Timeline. Die einzige Möglichkeit, den neuen Nutzungsbestimmungen zu widersprechen, besteht in der Löschung des eigenen Accounts.

Zum Thema: Facebook lässt Datenschutz jetzt von einem Dinosaurier erklären

Weitere Informationen: Die Nutzungsbestimmungen im Wortlaut
Jetzt einen Kommentar schreiben


Alle Kommentare zu dieser News anzeigen
Jetzt als Amazon Blitzangebot
Ab 08:39 Uhr XbotGo SportkameraXbotGo Sportkamera
Original Amazon-Preis
199,00
Im Preisvergleich ab
199,00
Blitzangebot-Preis
169,15
Ersparnis zu Amazon 15% oder 29,85
Im WinFuture Preisvergleich
Metras Aktienkurs in Euro
Folgt uns auf Twitter
WinFuture bei Twitter
Interessante Artikel & Testberichte
WinFuture wird gehostet von Artfiles
Tipp einsenden
❤ WinFuture unterstützen
Sie wollen online einkaufen? Dann nutzen Sie bitte einen der folgenden Links, um WinFuture zu unterstützen: Vielen Dank!