Hongkong: Mesh-Netz verhindert Blockade der Protest-Kommunikation

Wie schon viele Protestbewegungen der letzten Jahre spielt aktuell auch in Hongkong die elektronische Kommunikation eine entscheidende Rolle. Und die Menschen, die dort aktuell auf die Straße gehen, haben von ihren Vorgängern gelernt und verlassen sich nicht auf die großen Telekommunikations-Infrastrukturen.
Bereits die großen Protestbewegungen in den arabischen Staaten in den letzten Jahren hatten sich nicht unwesentlich über Soziale Netzwerke organisiert. Hier hatten Regierungen schon mehrfach versucht, die Opposition zum erliegen zu bringen, indem schlicht die Kommunikation über das Internet abgeschaltet oder zumindest massiv erschwert wurde.


Als die Lage am Wochenende in Hongkong eskalierte rechneten viele auch hier damit, dass die chinesische Regierung die Mobilfunknetze abschalten könnte. Doch eine Lösung für das zu erwartende Problem war schnell gefunden: Man braucht eine dezentrale Infrastruktur, auf die niemand von außen Einfluss nehmen kann. Dabei rückte die App "FireChat" in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit.

Das besondere an diesem Messenger ist, dass er nicht auf die klassischen Netz-Infrastrukturen angewiesen ist, sondern auch Datenverbindungen nutzen kann, die per WLAN oder Bluetooth zwischen einzelnen Geräten aufgebaut werden. Im einfachsten Fall können so zwei Nutzer, die nicht weit voneinander entfernt sind, unabhängig von einer Mobilfunkverbindung miteinander in Kontakt treten.

FireChatFireChatFireChatFireChat

Doch FireChat geht noch einen Schritt weiter. Sie kann über die Funktechnologien auch die Geräte in ihrer Umgebung zu einem Mesh-Netzwerk zusammenschließen. Dabei bilden alle Geräte in der Umgebung ein gemeinsames Netz ohne zentralen Knoten. Wenn in Hongkong nun also hunderttausende Demonstranten auf der Straße sind und eine Nachricht jemanden am anderen Ende des Protestzuges erreichen soll, leiten die einzelnen FireChat-Knoten diese von einem Smartphone zum nächsten weiter, bis der Empfänger erreicht ist.

Die Entwickler hatten bei der Arbeit an der App eigentlich Nutzer im Sinn, die beispielsweise miteinander kommunizieren wollen, nachdem eine Naturkatastrophe wie etwa ein Wirbelsturm die örtliche Mobilfunk-Infrastruktur unbrauchbar gemacht hat. Nun verzeichneten sie aber allein am vergangenen Sonntag über 100.000 Downloads aus Hongkong. Da die App aber eigentlich nicht für den Einsatz in einer so sensiblen Umgebung wie bei den Protesten in Hongkong gedacht war, ist derzeit noch keine Verschlüsselung integriert. Diese wollen die Entwickler ab baldigst nachliefern.
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