Verwirrung im Verteidigungsministerium:
Ein Spion der keiner war?

Der Fall eines mutmaßlichen US-Spions im Bundesverteidigungsministerium hat offenbar keine weiterreichenden Folgen. Das laufende Ermittlungsverfahren gegen den Anfang Juli enttarnten und festgenommenen Leonid K. wird voraussichtlich eingestellt.
Kriminalität, Polizei, Fbi, Agent
Nach Informationen, die dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel (heutige Ausgabe) vorliegen, gab es zwar einen Anfangsverdacht, der sich im Laufe der Ermittlungen aber nicht weiter erhärtet habe. Der zuständige Generalbundesanwalt Harald Range wolle in dieser Woche das Parlamentarische Kontrollgremium des Bundestages über den Sachstand informieren. Die Beweislage gegen den den 37-Jährigen ist dem Vernehmen nach dünn.

Im Juli hatte der Fall die Schlagzeilen bestimmt - unter anderem, weil es in kurzer Folge bereits der zweite Vorfall dieser Art war. Zuvor war bereits ein Mitarbeiter des Bundesnachrichtendienstes als Informant ausländischer Geheimdienste enttarnt worden. Für Aufsehen sorgte nicht nur die Agententätigkeit an sich, sondern dass die Informationen an die USA weitergegeben wurden.

Kontakte zu CIA-Agent

So soll auch Leonid K., Länderreferent in der Politikabteilung des Wehrressorts, dem US-Amerikaner Andrew M. brisante Informationen weitergegeben haben. M. wiederum wurde von den deutschen Sicherheitsbehörden als mutmaßlicher Mitarbeiter des US-Geheimdienstes CIA eingestuft. Tatsächlich, so hieß es, ergaben die Ermittlungen bislang aber nichts wirklich Belastendes. Auch wenn die bei K. sichergestellten Geräte wie Computer, Tablet und Telefon noch nicht vollständig ausgewertet sind, scheinen die Materialien, die K. an M. schickte, nicht allzu sensibel gewesen zu sein. Konkreteres wurde hier aber nicht bekannt.

Dem Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums drohen aber trotzdem berufliche Konsequenzen - selbst wenn das Verfahren gegen ihn komplett eingestellt werden sollte. Denn der Oberleutnant der Reserve hatte nach dem derzeitigen Stand der Erkenntnisse zumindest bei einer früheren Sicherheitsüberprüfung falsche Angaben zu Reisen in Länder wie Russland gemacht. Da sein Anstellungsvertrag eine makellose Sicherheitsüberprüfung voraussetzt, könnte sein Arbeitsverhältnis umgehend enden.
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