Stromfresser Google Chrome:
Fehler kann für leere Akkus sorgen

Offenbar besteht schon seit mehreren Jahren ein Problem bei Googles Web-Browser Chrome, das dafür sorgt, dass die Software das jeweilige Host-System stärker als nötig belastet und dadurch den Energiebedarf deutlich erhöht. Bei Notebooks kann dies zu unnötig verkürzten Akkulaufzeiten führen.
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Wie das US-Magazin Forbes berichtet, kann Chrome die Energiesparmaßnahmen in Windows untergraben, weil der Browser einen Fehler hat, der dafür sorgt, dass die sogenannte System Clock Trick Rate zu stark verkürzt wird. Dadurch bleibt die CPU ständig hochaktiv und fällt trotz Nichtbelastung nicht wieder auf einen niedrigeren Power-State zurück.

Normalerweise würde die System Clock Tick Rate im Idle-Modus bei 15,625 Millisekunden liegen und nur bei Aktivität des Nutzers oder der Medienwiedergabe auf eine Millisekunde verkürzt. Dabei wird der Prozessor dann also 1000 Mal in der Sekunde angesprochen, statt wie im Idle-Modus "nur" 64 Mal pro Sekunde. Im Fall von Chrome wird die Clockrate auf letzteren Wert gesteigert, sobald der Browser geöffnet wird - und selbst dann nicht reduziert, wenn sie aufgrund fehlender Aktivitäten eigentlich sinken müsste.

Forbes zufolge tritt das Problem nur bei der Desktop-Version von Chrome für Windows auf, wobei der Bug-Tracker von Google den Fehler mit dem Aufruf von Flash-Inhalten in Verbindung bringt. Hat man einmal eine Website mit Flash besucht, wird die Clockrate nicht wieder gesenkt, heißt es da. Bei der Linux- und Mac-Varianten des Google-Browsers gibt es das Phänomen angeblich nicht.

Energieverbrauch um bis zu 25 Prozent erhöht

Microsoft zufolge kann die dauerhafte Steigerung der Tickfrequenz auf eine Millisekunde dafür sorgen, dass der Energiebedarf des Sytems um bis zu 25 Prozent gesteigert wird. Problematisch ist dabei, dass die Tickrate im Desktop-Betrieb "global" ist, also auch dann erhöht bleibt, wenn sie von einer Anwendung gesteigert wurde, aber man das Programm gar nicht mehr aktiv nutzt.

Bei anderen Browsern tritt der Fehler nach aktuellem Kenntnisstand nicht auf. So wird die Clockrate bei der Verwendung des Internet Explorer zwar beim Aufruf von Website mit Medieninhalten wie YouTube vorrübergehend auf eine Millisekunde verkürzt, doch sobald man das jeweilige Tab schließt, wird wieder der Standard-Wert von 15,625 ms verwendet. Bei Chrome soll die Clockrate aber schon beim Start erhöht werden und erst mit dem Schließen des Browsers wieder das normale Niveau erreichen.

Gerade bei Anwendern, die ihren Browser dauerhaft nutzen, kann der Fehler von Chrome zu einem Problem werden. Läuft ein PC im Idle-Modus mit 15 bis 20 Watt während Chrome gestartet ist, so reduziert sich die Leistungsaufnahme Forbes zufolge beim Beenden von Chrome deutlich. Gerade bei Notebooks, die oft im Akkubetrieb laufen, wird durch das Problem unnötig Energie verschwendet.

Offenbar besteht das Problem schon seit mindestens 2010, so dass seitdem die Akkulaufzeit von Windows-Notebooks durch Chrome unnötig reduziert wurde. Inzwischen hat Google dem Bericht zufolge reagiert und nimmt sich des Problems auch intern an, statt weiterhin die entsprechenden Einträge in seinem Bug-Tracker auflaufen zu lassen und diese anscheinend jahrelang zu ignorieren.
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