Gegen Piraterie: Provider aus Neuseeland schafft Geoblocking ab

Ein neuseeländischer Internet-Provider reagiert mit einer ungewöhnlichen Maßnahme auf die zunehmende Film- und Fernseh-Piraterie: Er schafft das so genannte Geoblocking, also das Filtern von Web-Inhalten nach Regionen und Ländern, komplett ab. Dadurch sollen Neuseeländer ganz legal und ohne VPN auf US-Inhalte zugreifen können.
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Diese ungewöhnliche Maßnahme, von der sicherlich auch so mancher europäische Nutzer träumt, ist nicht das erste Mal, dass ein neuseeländischer Internet Service Provider (ISP) gegen die Geoblockade vorgeht: 2012 versuchte sich bereits ein Kiwi-ISP namens FYX an einer solchen "Kettensprengung", musste das Angebot aber wieder nach zwei Tagen (ohne Angabe konkreter Gründe) aufgeben.

Geo-Freiheit gegen Piraterie

Laut einem Bericht der neuseeländischen Ausgabe von Computer World startet nun ein zweiter ISP einen "globalen Modus". Der Provider Slingshot bietet ab sofort einen regional unabhängigen Web-Zugriff an und das nicht nur auf Wunsch oder bei Zahlung einer Zusatzgebühr, sondern allen Kunden (grundsätzlich wurde die Option schon vor einem Jahr gestartet, aber nur für Besucher aus dem Ausland).

Dieser globale Modus hat für Nutzer vor Ort vor allem eine konkrete Folge: Sie können auf US-Streaming-Dienste wie Netflix, Hulu, Amazon Prime und BBC iPlayer zugreifen und diese ganz regulär buchen. Taryn Hamilton, General Manager von Slingshot, erklärt, dass man keine andere Wahl habe: "Entweder wir bieten so etwas an oder die Leute greifen auf Piraterie zu."

Auch VPNs sind in Neuseeland und Australien längst Standard bei vielen Anwendern, die nicht auf Piraterie zurückgreifen wollen. Das ist eine Maßnahme, die selbst Konsumentenschützer offiziell empfehlen. Slingshot selbst bezeichnet Geoblocking als "bizarr."

Spezialfälle Neuseeland und Australien

Hintergrund für diese Maßnahme ist die spezielle Situation in Neuesseland und Australien: Denn obwohl man dieselbe Sprache spricht wie US-Amerikaner oder Briten, kommen Filme und TV-Serien mit einer regelrecht absurden Verspätung auf die dortigen Märkte und sind außerdem unerklärbar teurer (im Schnitt etwa 50%) als in den USA.

Nachtrag 14.13 Uhr: Heise vermutet bzw. ist sich ziemlich sicher, dass Slingshot für Netflix und Co. eigene DNS-Einträge nutzt und die Anfragen auf diese Weise weiterleitet (Danke an WinFuture-Leser Themis für den Hinweis).
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