Verschlüsselung verhindert fast nie die Aufklärung von Straftaten

Die mit der Zeit immer besser gewordenen Möglichkeiten zur Verschlüsselung von Daten und der Absicherung von Kommunikationswegen verhindert keineswegs, dass Polizeibehörden erfolgreich gegen Kriminelle vorgehen. Nur sehr wenige Fälle bereiten den Strafverfolgern echte Probleme.
Verschlüsselung, Code, Kryptographie
Christian Ditaputratama (CC BY-SA 2.0)
Betrachtet man sich die Entwicklung in den USA, ohne auf die absoluten Zahlen zu schauen, steigt die Menge der Fälle, in denen Verschlüsselung die Aufklärung einer Straftat letztlich tatsächlich verhinderte, schnell an. Im letzten Jahr waren es mehr als doppelt so viele Fälle wie 2012. Konkret handelt es sich hier aber für 2013 um neun Ermittlungsverfahren, im Vorjahr waren es vier. In der Zeit davor wurden gar keine Fälle registriert, berichtete das US-Magazin Wired. Wegen der geringen Datenmenge kann hier allerdings keineswegs ein Trend abgeleitet werden.

Die Zahlen betreffen die Statistiken der Polizeibehörden auf Bundesstaaten-Ebene, die im Rahmen des Jahresberichtes des US-Gerichtswesens veröffentlicht wurden. Die fraglichen neun Fälle gehören dabei zu rund 3.500 Ermittlungsverfahren, die in dem genannten Report gesondert aufgeführt sind, weil hier eine Überwachung der Telefonate, SMS und anderer Verbindungen von Verdächtigen angeordnet wurde. 41 Mal kamen die Ermittler dabei in die Situation, dass ihnen der direkte Zugang zur Kommunikation durch Verschlüsselung nicht möglich war. In 32 Fällen fanden die Beamten allerdings eine Lösung, mit der das Problem umgangen werden konnte.

Die großen Probleme fehlen

Diese Zahlen stehen einer seit Jahren andauernden Propaganda von so genannten Sicherheits-Politikern und anderen Kreisen gegenüber, die stets Szenarien heraufbeschworen, dass die Ermittlungsarbeit der Polizei komplett ins Leere läuft, wenn Verschlüsselungs-Tools frei verfügbar sind und die Behörden nicht über Generalschlüssel oder Hintertüren verfügen.

Obwohl entsprechende Werkzeuge inzwischen seit vielen Jahren zur Verfügung stehen, sind die Fälle, in denen die Polizei hier ernsthaft vor einem Problem steht, äußerst gering. Es bleibt abzuwarten, ob sich der kleine Aufwärtstrend, der gerade vermutet werden kann, stabilisiert oder es wieder nach unten geht. Denn schon im Jahr 2005 kamen die Beamten in 14 Fällen in die Situation, verschlüsselte Kommunikationswege umgehen zu müssen, um an Informationen zu kommen, die für die Aufklärung einer Straftat benötigt wurden - in den beiden darauf folgenden Jahren gab es dann erst einmal gar keine, ebenso wie 2009.
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