Nutzung von Behörden-Angeboten stagniert seit Jahren

Die verschiedenen Behörden haben ihre Angebote im Internet in den letzten Jahren zwar kontinuierlich ausgebaut und verbessert, trotzdem stagniert die Nutzung seit gut fünf Jahren. Deutschland liegt damit im internationalen Vergleich klar zurück.
Behörde, E-Government, Formular
Mattes (Public Domain)

E-Government: Nutzung im VergleichE-Government: Nutzung im Vergleich
Im vergangenen Jahr luden sich 49 Prozent aller Bundesbürger über die fraglichen Online-Angebote amtliche Formulare herunter, schickten Anträge an Behörden oder baten um Auskunft, teilte der IT-Branchenverband BITKOM unter Berufung auf Daten der europäischen Statistikbehörde Eurostat mit. Bereits im Jahr 2009 wurde allerdings ein ebenso hoher Wert erzielt.

Spitzenreiter bei der Nutzung der Online-Angebote von Behörden ist Dänemark. Dort verwenden mittlerweile 85 Prozent der Einwohner solche Dienste und es gab eine deutliche Steigerung innerhalb weniger Jahre. Deutschland liegt hier in Europa auf Rang 10. "Der Trend zum E-Government ist an der Hälfte der Bevölkerung vorbei gegangen", kommentierte BITKOM-Präsident Dieter Kempf die Zahlen.

Dieser sieht die Ursache hierfür hauptsächlich in einer mangelhaften Kommunikation zwischen dem Staat und den Bürgern. Viele Menschen wüssten schlicht nicht, welche Online-Angebote es gäbe. "Wenn die Verwaltung neue elektronische Dienste einführt, muss darüber breit informiert werden. Werbung zum Beispiel für die umfangreichen Möglichkeiten des neuen elektronischen Personalausweises gab es nicht", so Kempf.

Schon immer so gemacht?

Die Nutzer würden zudem erwarten, dass Behördengänge im Internet möglichst einfach zu nutzen sind. Allerdings stehen dem immer wieder gesetzliche Bestimmungen entgegen, die zum Beispiel ein unterschriebenes Formular verlangen. Zudem hinkt die Verwaltungs-IT oft technologisch hinterher. "Im Vergleich zur IT der Wirtschaft, die auf mobile Lösungen, Social Media, Cloud Computing und Big Data setzt, sind die IT-Lösungen der Verwaltung zu selten auf dem Stand der Technik", erläuterte Kempf.

Impulse erhofft man sich nun durch das E-Government-Gesetz von 2013, das die Digitalisierung der Verwaltung vereinfachen soll. So muss zukünftig ein Formular nicht mehr allein deshalb unterschrieben werden, weil eine Unterschrift schon immer notwendig war. Die Bundesverwaltung baut außerdem gerade modernere Systeme auf. Auch einige Bundesländer wie Sachsen oder Berlin sind mit den Arbeiten an eigenen Landesgesetzen, die digitale Behördengänge einfacher machen, inzwischen vorangeschritten.
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