Und obwohl die Uhr die Zeit wohl immer noch sehr genau anzeigen würde, wenn die Erde spätestens durch das Aufblähen der Sonne zu einem Roten Riesen in mehr als sechs Milliarden Jahren untergehen wird, reicht dies den beteiligten Forschern noch nicht. "Wir haben bereits Planungen zur weiteren Verbesserung der Leistung vorliegen", erklärte Forschungsleiter Jun Ye. Das aktuelle Paper, das nun im Wissenschaftsmagazin Nature veröffentlicht wurde, sei nur eine Art Zwischenbericht. In den kommenden fünf bis zehn Jahren rechnet man mit noch größeren Fortschritten.
Bei aller Freude über ihren Erfolg werden die Forscher aber wohl erst einmal damit leben müssen, dass ihnen im offiziellen Ranking der genauesten Uhren die Anerkennung verwehrt bleibt. Denn sie messen die Zeit mit dem falschen Element. Die NIST-Uhr setzt auf Strontium, während die Standardisierungs-Regeln für die Zeit auf Cäsium-Atomen aufbauen. Man hofft nun zumindest darauf, dass die entsprechenden Gremien flexibel genug sind, auch der Strontium-Uhr Anerkennung zu zollen.
Eine der aktuell besten Cäsium-Uhren steht in Paris. Damit diese eine Sekunde von der echten Zeit abweicht, müssen rund 300 Millionen Jahre vergehen. Aber auch diese hat ihre Probleme mit der Bürokratie. Zwar basiert hier die Zeitmessung auf dem richtigen Element, doch der Weg der Messung folgt nicht den standardisierten Verfahren.
Uhren mit einer solchen Genauigkeit haben auf unseren Alltag natürlich keine konkreten Auswirkungen. Sie werden aber benötigt, um die Genauigkeit einiger wissenschaftlicher Messungen weiter zu verfeinern - wie beispielsweise hinsichtlich der Gravitation im kosmischen Maßstab.
2014-01-23T14:38:00+01:00Christian Kahle
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