US-Sozialhilfe: Keine Lebensmittel wegen IT-Fehler

Ausgerechnet zum Wochenende fiel in einer Reihe von US-Bundesstaaten ein elektronisches System aus, über das Bedürftige mit Guthaben zum Kauf von Lebensmitteln versorgt werden. Hunderttausende bis Millionen von US-Bürgern bekamen so Probleme, wenn sie sich etwas zu Essen kaufen wollten.
Ein wesentlicher Teil der Sozialhilfe wird in verschiedenen US-Bundesstaaten abgewickelt, indem Guthaben-Karten mit einem bestimmten Betrag aufgeladen werden, der zum Einkauf von Lebensmitteln eingesetzt werden kann. Ausgerechnet am Samstag gingen die vom IT-Konzern Xerox betriebenen Hintergrund-Dienste allerdings offline.

So kam es, dass zahlreiche Bedürftige an dem Tag an Supermarkt-Kassen standen, und ihren geplanten Wochenendeinkauf nicht mit nach Hause nehmen konnten. Der Fehler soll während einer Routine-Wartung in einem Datenzentrum aufgetreten sein.

"Das ist ein echtes Problem. Es gibt hier eine Menge Familien, die ihren Kindern nichts zu essen geben können, weil das System gewartet wird", zitierte die Nachrichtenagentur AP die ebenfalls betroffene Barbara Colman aus Saco im US-Bundesstaat Maine. Notfall-Alternativen, die in vielen Regionen vorhanden sind, funktionierten nur eingeschränkt.

So gibt es teilweise die Möglichkeit, dass die Mitarbeiter des Supermarktes bei einem Ausfall des Kassensystems bei einer Koordinierungsstelle telefonisch nachfragen können, wie viel Guthaben ein bestimmter Kunde noch hat. Dann wird die Abrechnung vorübergehend manuell vorgenommen. Aber auch dies schied im aktuellen Fall aus, da beim Ausfall des fraglichen Rechenzentrums auch die zuständigen Call Center-Mitarbeiter keinen Zugang zu den benötigten Daten bekamen.

In Ohio reagierte man beim Familienministerium relativ schnell und organisierte, dass zumindest die wichtigsten Supermärkte es Inhabern der Gutschein-Karten ermöglichten, erst einmal für bis zu 50 Dollar gegen Quittung einzukaufen. Die Verrechnung soll dann später erfolgen.

Allein im Bundesstaat Oklahoma sind rund 600.000 Menschen vom entsprechenden Guthaben-System abhängig. Für diese kam erschwerend hinzu, dass die Aufstockung der Guthaben gerade erst erfolgt war und viele Menschen einplanten, den Samstag zu nutzen, um ihre Lebensmittel-Bestände für die kommende Zeit aufzustocken. Nach offiziellen Angaben waren 17 Bundesstaaten von dem Ausfall betroffen, der inzwischen wieder behoben werden konnte. Einen Zusammenhang mit dem aktuellen Shutdown der US-Bundesbehörden, der zuerst vermutet wurde, bestand allerdings nicht.
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