SiDiM soll DRM-Problem im E-Book-Bereich lösen

Durch leichte Veränderungen an Texten und Satzzeichen soll es zukünftig möglich sein, auch E-Books mit fast nicht mehr zu entfernenden Wasserzeichen auszustatten.
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So soll letztlich ein Mittelweg zwischen den Interessen von Verlagen und Käufern gefunden werden. Einerseits ließe sich so der Einsatz eines restriktiven DRM-Systems unnötig machen, andererseits wäre halbwegs sichergestellt, dass die digitalen Buchausgaben nicht einfach unkontrolliert über das Internet verbreitet werden können.

Denn die aktuellen Kopierschutzmaßnahmen verhindern all jenes, was bei nicht digitalen Produkten das Recht des Kunden ist: So ist die Nutzung auf eine bestimmte Plattform beschränkt, es ist schwer ein Buch an Familienmitglieder oder Freunde zu verleihen und noch einiges mehr. Das könnte sich mit der neuen, SiDiM genannten Technologie, die am Fraunhofer-Institut entwickelt wurde, ändern.

In Musik und Bildern sind digitale Wasserzeichen schon länger bekannt. In einem E-Book-Format sind sie aber längst nicht so einfach unterzubringen, weil es sich im Grunde um reinen Text handelt, der lediglich mit einigen Formatierungs-Optionen versehen ist. Bei SiDiM verfolgt man nun die Idee, den vorliegenden Text mit verschiedenen, beim Lesen faktisch nicht spürbaren Veränderungen auszustatten, indem beispielsweise ähnliche Satzzeichen oder Synonyme verwendet werden.

Jede Kopie eines E-Books soll sich so individuell kennzeichnen lassen. Den Schutz vor einem unkontrollierten Kopieren wollen die Entwickler so einzig dadurch erreichen, dass den Käufern bewusst ist, dass eine illegale Vervielfältigung auf sie zurückverfolgt werden kann und sie dann zur Verantwortung gezogen werden.

Dieses Konzept kommt im Grunde auch schon im Musik-Bereich zum Einsatz. Auch die nicht mehr kopiergeschützten Audiodateien in Apples iTunes Store sind beispielsweise mit digitalen Wasserzeichen gekennzeichnet. Der Vorteil für den Nutzer besteht darin, dass er ein einmal gekauftes Buch auch weiterverwenden kann, wenn er auf den Reader eines anderen Anbieters wechselt. Und auch das Kopieren im kleinen Kreis ist so problemlos möglich, wie das Verleihen eines gedruckten Buches.

Hierzulande haben die Entwickler mit 4Readers und MVB bereits zwei Partner aus dem Buchhandel gefunden, die zu einer Kooperation bereit sind. Ein deutlicher Wandel im E-Book-Geschäft würde aber dann eintreten, wenn auch große Anbieter wie Amazon bereit sind, das System einzusetzen.
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