Bing-Malware: Microsoft kritisiert erneut AV-Test

Nein, eine große Freundschaft wird das wohl nicht mehr: AV-Test, das Magdeburger Institut für Internet-Sicherheit, und Microsoft sind, nicht zum ersten Mal, aneinandergeraten. Grund ist eine Untersuchung, wonach Bing deutlich anfälliger für Malware sein soll als Google.
Microsoft, Suche, Bing
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Mitte April hatte AV-Test eine Studie veröffentlicht, in der man festgestellt hat, dass Microsofts Bing-Suchmaschine rund fünf Mal so häufig Malware-verseuchte Webseiten findet wie Google. Das Redmonder Unternehmen wirft den deutschen Sicherheitsforschern vor, dass die Studie ungenau sei und die daraus gezogenen Schlüsse "falsch" seien.

Die Untersuchung, die in einem Zeitraum von 18 Monaten durchgeführt worden ist, hatte festgestellt, dass die Gesamtzahl der Ergebnisse mit Malware zwar insgesamt klein ist, im Vergleich Google/Bing die Suche der Redmonder aber um den Faktor fünf schlechter abschneidet. Bing MalwareBing löscht Links zu Malware-Seiten nicht, sondern deaktiviert sie, laut Microsoft aus voller Absicht Wie Neowin unter Berufung auf einen Beitrag im Bing-Blog berichtet, stellt Microsoft die Ergebnisse von AV-Test in Frage: Dort heißt es, dass man die Methodologie der Studie erst vergangene Woche erhalten und dabei herausgefunden habe, dass AV-Test nicht auf Bing.com selbst gesucht hat, sondern über eine Bing-API. Das hatte den Grund, dass AV-Test die entsprechenden Links für die Studie und weitere Untersuchungen heruntergeladen hat.

Der Einsatz einer API hatte aber laut Microsoft zur Folge, dass AV-Test das integrierte Warnsystem der Suchmaschine umgangen habe. "Tatsächlich hindert Bing Kunden daran, auf mit Malware infizierte Seiten zu klicken, indem die Ergebnisse auf der Übersichtsseite deaktiviert werden und dort eine Warnung eingeblendet wird."

Warum man möglicherweise kompromittierte Links überhaupt anzeigt bzw. nicht gleich ganz aus dem Index nimmt, erklärt das Unternehmen auch: Das liege daran, dass viele Seiten normalerweise sauber, aber gehackt worden sind. Nach eigenen Untersuchungen fallen diese Seiten, wenn sie über einen längeren Zeitraum infiziert bleiben, automatisch aus dem Ranking heraus, da sie nicht angeklickt werden.

Man hält eine Warnung für effektiver, da Nutzer andernfalls andere Suchmaschinen einsetzen würden, wenn sie etwas Spezielles nicht gleich finden. Mit einer Warnung, wie sie Bing anzeigt, sehen sie dagegen, dass ein Risiko besteht und wissen: "Oh, OK, ich sollte vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt wiederkommen."

Siehe auch: Malware - Microsoft reagiert auf 'AV-Test'-Ergebnisse
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