Cybermobbing ist gar kein besonderes Problem

Cybermobbing wird oft als eines der größten Risiken für Jugendliche in der digitalen Welt beschrieben. Allerdings scheint dies eher einer weiterhin bestehenden Distanz Älterer zum Internet geschuldet zu sein.
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Die Bedeutung dieses Phänomens werde in der öffentlichen Wahrnehmung überschätzt, so das Fazit zweier Studien von der Pädagogischen Hochschule Thurgau (PHTG) und den Universitäten Zürich und Bern. Denn in der Realität ist das Cybermobbing laut diesen Ergebnissen bei weitem nicht so verbreitet, wie es die Berichterstattung vermuten lässt.

"Die Ansicht, dass alle Jugendlichen dank der neuen Möglichkeiten gedankenlos drauflosmobben, ist weit von der Realität entfernt", erklärte Sonja Perren von der PHTG. Sie sieht Cybermobbing eher als Verlängerung des herkömmlichen Mobbings. Im digitalen Raum werden häufig diejenigen Jugendlichen als "Mobber" auffällig, die ohnehin zu aggressivem und antisozialem Verhalten neigen.

Im Zuge der Untersuchung wurden Jugendliche nicht nur zu ihren Erfahrungen mit Cybermobbing - als Täter wie als Opfer - befragt, sondern auch dazu, als wie belastend sie verschiedene Formen von Mobbing einschätzen. Auch hier zeigte sich, dass Cybermobbing keine neue Dimension hat. Für die Jugendlichen rangiert zwar das anonyme und öffentliche Mobbing in der digitalen Sphäre als schlimmstes Szenario, doch als fast ebenso schlimm wird das herkömmliche anonyme, öffentliche Mobbing empfunden.

Entgegen der Schlussfolgerungen aus dem bisherigen Diskurs sei nach Ansicht der Forschenden aus der Schweiz keine spezielle Prävention gegen Cybermobbing notwendig. Die klassische Antimobbingprävention, die potentielle Fälle früh aufdeckt sowie Sozialkompetenzen und moralische Werte vermittelt, greife auch in der digitalen Sphäre. Das Thema Cybermobbing werde am besten in die klassische Prävention eingebunden, indem Schüler, Lehrpersonen und Eltern auf ihre Mitverantwortung aufmerksam gemacht würden.
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