Startup nutzt Angst vor Funkstrahlen für Messungen

Ein Startup namens Tawkon aus dem israelischen Tel Aviv nutzt die Angst vor dem so genannten Elektrosmog, um an wertvolle Daten über die reale Abdeckung von Mobilfunknetzen zu kommen.
Nach wie vor sind viele Menschen davon überzeugt, dass die elektromagnetische Strahlung von Mobilfunknetzen oder anderen drahtlosen Kommunikationssystemen Krebs oder andere Krankheiten verursacht. Auch wenn zahlreiche Wissenschaftler in groß angelegten Studien bisher noch keinen Hinweis auf ein solches Problem finden konnten.

Tawkon bietet nun eine App an, die aufzeichnet, wie stark die Strahlungsleistung eines Smartphones in der letzten Zeit war, berichtete die 'TechWeek'. Dabei wird unter anderem auch vermerkt, wie Telefonate anteilig geführt wurden - direkt am Handy, per Headset oder über den Lautsprecher. Denn die Entfernung zu einer Strahlungsquelle ist ein wichtiger Faktor.

Die erfassten Daten zur Sendeleistung eines Mobiltelefons werden von Tawkon aber nicht nur genutzt, um Nutzer entsprechende Informationen vorzulegen. An ihr lässt sich auch ablesen, wie gut die Mobilfunkabdeckung in der jeweiligen Region real ist, in der das Handy aktiv war. Denn wenn eine gute Anbindung besteht, fahren die Geräte ihre Leistung automatisch herunter, um Energie zu sparen. Nur wenn der nächste Sendemast kaum erreichbar ist, wird voll aufgedreht.

Solche Daten sind wiederum für die Mobilfunkbetreiber von hohem Interesse. Denn sie können zwar anhand theoretischer Berechnungen ungefähr ermitteln, wie gut ihr Netz ausgebaut ist. Allerdings gibt es viele Faktoren, die sich in der Praxis negativ auswirken können - wie beispielsweise eine dichte Bebauung in Städten und der Einsatz von Materialien, die elektromagnetische Wellen eher absorbieren.

Tawkon fand so heraus, dass 90 Prozent aller Smartphones, auf denen die App läuft, mit einer sehr geringen Sendeleistung arbeiten - also über eine gute Netzverbindung verfügen. In zehn Prozent der Fälle dreht das Gerät die Leistung wegen schlechten Empfangs aber um signifikante Faktoren nach oben. Die App gibt den Nutzern hierfür auf Wunsch einen kurzen Hinweis per Vibration. Die Anwender können dann entscheiden, lieber ein Headset zu verwenden oder in einen Raum mit besserem Empfang zu gehen.

Das Startup nutzt somit die Angst vor Mobilfunkstrahlung, um letztlich genauere Daten über die reale Qualität von Funknetzen zu sammeln. Dem Unternehmen kann man dabei zumindest zugute halten, dass es bisher noch kein Geschäftsmodell zu einer kommerziellen Verwertung der Informationen geschaffen hat. Die App ist kostenlos für Blackberry, Android und iPhones mit Jailbreak verfügbar.
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