HEVC-Codec bringt Videos schneller aufs Smartphone
Soll das Netz dem kommenden Ansturm gewachsen sein, müssen daher neue Übertragungsarten her. "Wir kombinieren den neuen Mobilfunkstandard LTE mit dem Videokompressionsstandard HEVC - und verbinden somit die Vorteile beider Technologien", sagte Thomas Schierl, Gruppenleiter des Fraunhofer-Projekts.
Um Videos noch schneller auf die mobilen Geräte zu bringen, koppeln die Forscher das bereits schnelle LTE mit dem Videokompressionsstandard "High Efficiency Video Coding" (HEVC). Maßgebliche Technologien zu HEVC haben Forscher vom HHI zusammen mit namhaften Elektronikherstellern entwickelt.
Der Vorteil von HEVC: Der Standard benötigt zur Videoübertragung in hoher Qualität nur die halbe Bandbreite, kann also doppelt so viele Endgeräte bedienen wie der bisherige Standard H.264/MPEG-4 AVC. "Es wurden viele Konzepte von H.264 übernommen und konsequent weiterentwickelt", sagt Thomas Schierl, Leiter der Multimedia-Kommunikation an dem Institut.
Ein Beispiel ist die Blockgröße: Während H.264 das zu übertragende Bild in Blöcke von maximal 16 mal 16 Pixeln unterteilt, kann man die maximale Blockgröße mit HEVC wesentlich flexibler wählen - von 16 mal 16 bis zu 64 mal 64 Pixeln. Mit Hilfe größerer Blöcke lassen sich vor allem Videos in High Definition HD deutlich effizienter kodieren. Bewegt sich etwa ein Objekt innerhalb eines Videos, kann man diese Bewegung beschreiben. Videokompressionsstandards ermitteln daher für jeden Block eine Bewegungsinformation, die typischerweise einmal pro Block übertragen wird. Da sich die Blöcke bei HEVC wesentlich größer und flexibler wählen lassen als bei H.264, sind entsprechend weniger Bewegungsdaten nötig.
"Die Kombination der beiden Standards wird das Userverhalten verändern", ist sich Schierl sicher. "Denn das mobile Internet ist heute schon schneller als der typische DSL-Anschluss zuhause. Viele Nutzer dürften daher auch daheim über LTE ins Internet gehen."
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Christian Kahle
Redakteur bei WinFuture
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