AVM kritisiert Routerzwang als Willkür der Provider

Der Netzwerkausrüster AVM hat die Bundesnetz­agentur dafür kritisiert, dass diese nicht gegen den so genannten Routerzwang vorgehen will. Das hatte die Behörde als Anwort auf die Beschwerden verschiedener Verbraucher verlaut­en lassen.
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Telekom
Einige Netzbetreiber wollen an ihren DSL-Anschlüssen ausschließlich die von ihnen bereitgestellte Hardware zulassen. Das Gesetz über Funkanlagen und Telekommunikations­endeinrichtungen (FTEG) legt allerdings fest, dass die Kunden ihren Internet-Anschluss mit beliebigen Geräten nutzen können. Allerdings beginnt hier der Interpretationsspielraum.

"Die Kernfrage 'Was ist ein Endgerät beim Kunden?' im Sinne des FTEG überlässt die Bundesnetzagentur dabei der willkürlichen Definition der Netzbetreiber", heißt es in einer Stellungnahme von AVM. So wird beispielsweise der DSL-Modem-Router noch mit zum eigentlichen Internet-Anschluss gerechnet, auf den dann durchaus beliebige Endgeräte zugreifen können. Eine andere Deutung wäre, dass der Netzanschluss an der Telefondose endet und schon der Router frei wählbar sein müsste. Telekom RouterTelekom Router Speedport W 700V Aus ersterem Modell ergeben sich nach Ansicht von AVM für Anwender und Markt Nachteile - sowohl kurz- als auch langfristig. Kurzfristig verliere der Verbraucher die Möglichkeit, ein Endgerät nach seinen Ansprüchen hinsichtlich der Ausstattung für WLAN, Netzwerk, Telefonie und Hausautomation auswählen zu können. Er wird verpflichtet, den vorgegebenen Router des Netzbetreibers einzusetzen.

Langfristig würde der Routerzwang zu einem Ausschluss an Innovationen führen, da es keinen Wettbewerb um das beste Endgerät mehr gibt. An dieser Stelle zieht AVM einen Vergleich mit Mobiltelefonen. Es sei unvorstellbar, so hieß es, dass an einem Mobilanschluss nur ein vom Netzbetreiber vorgegebenes Handy funktioniert. Mit einer solchen Einschränkung wäre es kaum zur Entwicklung von Smartphones gekommen, nachdem erst Unternehmen außerhalb der traditionellen Branche - Apple und Google - die Entwicklung vorantrieben.

Für die Netzbetreiber dürften hier allerdings vor allem der höhere Aufwand beim Support eine Rolle spielen. Immerhin liefern die ihre eigenen Geräte in der Regel mit Schnittstellen aus, die einen Wartungs-Zugriff von außen ermöglichen. Gibt es diese nicht, müsste beispielsweise der Kunde in einen Messprozess mit einbezogen werden, was die Zeit und damit die Kosten für eine Problemlösung nach oben treiben würde.
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