Werbeanrufe werden immer aggressiver und perfider

Obwohl im Jahr 2009 ein Gesetz gegen unerlaubte Telefonwerbung in Kraft trat, hat sich die Situation nur bedingt gebessert. Nach Ansicht von Verbraucherschützern geht die Regelung nicht weit genug.
Telefon, Telefonieren, Festnetz
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Noch immer seien lästige Werbeanrufe gängige Praxis, obwohl Unternehmen Verbraucher nur mit deren ausdrücklicher vorheriger Zustimmung anrufen dürfen. In einem heute vorgestellten Bericht kommen die Verbraucherzentralen sogar zu dem Schluss, dass immer aggressivere und perfidere Methoden zum Einsatz kommen - was wohl auch daher rührt, dass die aktuelle Rechtslage dafür sorgte, dass inzwischen nur noch die schwarzen Schafe in dem Bereich aktiv sind.

"Jeweils ein Drittel der Anrufe sind neben den klassischen Gewinnspielangeboten nun Hilfeversprechen gegen Werbeanrufe, Inkassodienste oder bei Vertragskündigungen. Die Abzocker geben sich dreist als angebliche Verbraucherschützer, Datenschützer, Anwälte oder Behörden aus", berichtete Christian Gollner, Rechtsexperte der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. "Dabei werden Betroffenen kostenpflichtige Verträge untergejubelt oder persönliche Daten entlockt."

Jeder achte Werbeanrufer nutzte das Vertrauen in die Verbraucherschützer aus und stellte sich als "Verbraucherzentrale", "Verbraucherschutzverein" oder "Verbraucherschutzstelle" vor. Häufig schalteten sie dabei sogar die echte Telefonnummer der jeweiligen Einrichtung im Display vor, um die Glaubwürdigkeit zu erhöhen. Die Angerufenen beschrieben die Werbeanrufe als lästig und immer aggressiver.

In mehreren Fällen sind der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) und die Verbraucherzentralen der Länder mit Abmahnungen oder Klagen gegen die unerlaubte Telefonwerbung vorgegangen. Die Erfolge bleiben aber punktuell und bieten keine Garantie, dass sich Unternehmen daran halten.

Die Verbraucherschützer fordern daher, dass ein bereits in den Schubladen liegender Entwurf für eine Verschärfung der Gesetzgebung in diesem Bereich endlich auf den Weg gebracht wird. "Die Bundesregierung muss den Gesetzentwurf schnellstmöglich ins Parlament bringen", so Ulrike von der Lühe, Vorstand der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. "Um die Menschen endlich vor der immer aggressiveren Belästigung zu schützen, gehört eine schriftliche Bestätigung für so angebahnte Verträge ebenso ins Gesetz wie schärfere Sanktionen gegen hartnäckige Rechtsverletzer."

Für nötig betrachtet man außerdem sogenannte Schwerpunkt-Staatsanwaltschaften, die sich besonders auf solche Gesetzesverstöße konzentrieren können. Die Gewerbeordnung müsse weiterhin so geschärft werden, dass auffälligen Telefonabzockern die Gewerbeerlaubnis entzogen werden kann.
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