Cyberbullying ist ein überschätztes Phänomen

Das so genannte Cyberbullying, also Mobbing und Anfeindungen von Internet-Nutzern, rückte im Zuge der zunehmenden Verbreitung von Social Networks immer stärker öffentlich in die Aufmerksamkeit - nicht unbedingt zu recht, wie eine Untersuchung nun zeigte.
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Einige Berichte zum Thema erweckten in der letzten Zeit den Anschein, als würde Cyberbullying das größte Problem für Jugendliche darstellen. Eine Untersuchung der Universität Bergen, Norwegen, ergab jedoch, dass Mobbing und Anfeindungen in der Offline-Welt viel häufiger vorkommen als auf Social Networking-Plattformen oder anderen Internet-Diensten.

"Behauptungen von Medien und Wissenschaftlern, nach denen das Cyberbullying dramatisch zugenommen hat und inzwischen das größte Problem für Schüler darstellt, sind weit überzogen", erklärte Dan Olweus von der Universität Bergen. Es gebe kaum haltbare wissenschaftliche Belege dazu, dass solche Taten in den letzten fünf bis sechs Jahren zugenommen haben. Vielmehr handelte es sich um ein weniger oft vorkommendes Phänomen.

Zu diesem Ergebnis kam der Psychologe durch die Auswertung von mehreren internationalen Studien zu dem Thema, für die unter anderem auch 450.000 Schüler in den USA befragt wurden - was aber nur ein Teil der Beteiligten insgesamt ist. Demnach kommt man insgesamt auf einen Wert von 18 Prozent der Schüler, die in der Offline-Welt verbal angegriffen wurden, bei lediglich 5 Prozent aber war dies online der Fall. Das Verhältnis der Täter belief sich auf 10 Prozent offline gegenüber 3 Prozent online.

Ähnliche Werte zeigten sich auch, wenn nur die jeweiligen Studien aus einzelnen Ländern ausgewertet wurden. Außerdem waren Anfeindungen für 80 bis 90 Prozent der Opfer von Cyberbullying nicht ausschließlich ein Online-Phänomen, sondern sie waren ihnen parallel auch offline ausgesetzt. Das zeige, dass durch die neuen Medien letztlich nur recht wenige neue Opfer hinzugekommen sind. Wie Olweus ausführte, soll seine Untersuchung dem Thema keineswegs seine Bedeutung absprechen, denn Mobbing ist ein ernstzunehmender Auslöser von psychischen Erkrankungen. Allerdings sollten seine Ergebnisse dabei helfen, die teilweise einsetzende Hysterie etwas zu dämpfen.
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