Indoor-Navigation über das Magnetfeld der Erde
Die finnischen Forscher setzen daher nun auf eine deutlich stabilere Orientierungsbasis: Das Erdmagnetfeld. Dieses zieht sich recht beständig durch alle Regionen der Erdoberfläche. Die Stahlträger von Gebäuden führen außerdem jeweils zu recht markanten Abweichungen, die sich ebenfalls über längere Zeit nicht verändern. Das ermöglicht es, recht genaue Karten anzufertigen.
Zur Messung der jeweils vorhandenen Magnetströme genügt der elektronische Kompass, der in den meisten Smartphones ohnehin vorhanden ist. Die Forscher konnten mit ihm Standorte innerhalb von Bauwerken mit einer Genauigkeit von etwa 10 Zentimetern bestimmen.
Die so gewonnenen Daten lassen sich dann beispielsweise in einem Bauplan abbilden. Dadurch soll es Nutzern zukünftig leichter Fallen, in einem Einkaufszentrum das gewünschte Geschäft, in einem Bürokomplex einen bestimmten Raum oder gar im Supermarkt das passende Regal leichter zu finden.
Die Entwicklung wurde von der Universität inzwischen in das Unternehmen IndoorAtlas ausgegründet. Dieses soll sich um die Kartographierung von Gebäudekomplexen kümmern. Außerdem wird eine API angeboten, über die Entwickler von Smartphone-Anwendungen auf die jeweiligen Daten zugreifen können. Baupläne lassen sich allerdings auch von externen Anbietern wie Baugesellschaften oder Betreibern von Einkaufszentren in das System einbringen.
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Christian Kahle
Redakteur bei WinFuture
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