John McAfee verhaftet:
Opfer von Polizeiwillkür?

Der Antivirus-Pionier John McAfee ist im mittelamerikanischen Land Belize verhaftet worden. Über die Gründe kann derzeit nur spekuliert werden. Nach offizieller Darstellung geht es um unerlaubten Waffenbesitz, während McAfee sich als Opfer politischer Seilschaften sieht.
In einer Stellungnahme, die McAfee über den lokalen Sender 'Channel 5' veröffentlichte, berichtete er davon, dass eine Sonderabteilung der Polizei, die gegen kriminelle Gangs vorgehen soll, am Montag in die Niederlassung des Security-Dienstleisters McAfee im Distrikt Orange Walk eindrang. Zu diesem Zeitpunkt hielten sich elf Personen auf dem Grundstück auf, auf dem der Firmengründer auch lebt.

Die Anwesenden wurden den Angaben zufolge gefesselt und mussten über Stunden ohne Wasser und Lebensmittel in der Sonne sitzen. Wohl um jeden Gedanken an Widerstand gegen die Aktion im Keim zu ersticken, sollen die beteiligten Polizisten den Hund von McAfee erschossen haben. In der Zwischenzeit wurde das Anwesen nach Waffen durchsucht. "Sie warfen Sachen herum, stahlen Dinge", schilderte der McAfee-Gründer die Aktion. "Sie begannen mit Vorschlaghämmern Türen zu den Gebäuden aufzubrechen, obwohl keine von ihnen verschlossen war."

Die Polizisten sammelten auf dem Grundstück einige Waffen ein, die nach Darstellung von McAfee der Verteidigung des Anwesens dienen. Für alle lägen Lizenzen vor. Die Papiere wurden von einem Beamten auch eingesteckt, später hätte jedoch eines der Dokumente gefehlt. Erst von der Arrestzelle aus sei es schließlich gelungen, die glücklicherweise vorliegenden Kopien aller Lizenzen heranzuschaffen.

Trotzdem sei er erst aus der Haft entlassen worden, als sich die US-Botschaft in die Angelegenheit einklinkte. Der beschlagnahmte Pass von McAfee sei allerdings noch nicht herausgegeben worden. Die Polizisten hätten behauptet, diesen nie gesehen zu haben.

McAfee reagierte mit großem Unverständnis auf die Aktion. Schließlich habe er sein durch seine Firma erlangtes Vermögen eingesetzt, um seinen Wahlwohnsitz zu unterstützen. In Belize half er unter anderem bei der Finanzierung von Ernährungsprogrammen für Kinder und half alleinerziehenden Müttern, die von den Vätern - die in der Regel für die Ernährung der Familie zuständig sind - sitzengelassen wurden. Insgesamt rund zwei Millionen Dollar spendete er sogar für Polizei-Einrichtungen in dem armen Land.

Bei aller Großzügigkeit könnte sich aber ein lokaler Politiker übergangen gefühlt haben, der wohl ohnehin kurz vor seiner Abwahl steht. An diesen hatte McAfee nie gespendet, weshalb dieser womöglich eine Racheaktion angestoßen hat. "Ich bin ein alter Mann. Ich bin jetzt 66. Ich habe ein stattliches Vermögen und nichts weiter zu tun. Deshalb spende ich es, wo ich es für richtig halte - aber niemals in Politik", so der Firmengründer.
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