Sparkassen-IT will 1/3 der Beschäftigten los werden

Finanz Informatik (FI), die IT-Tochter der Sparkassen, plant offenbar Massenentlassungen. Nach Informationen der 'Süddeutschen Zeitung' (heutige Ausgabe) soll rund ein Drittel der Arbeitsplätze gestrichen werden. Die meisten Standorte will man außerdem schließen.
In Berlin, Leipzig, Saarbrücken, München, Nürnberg und dem schwäbischen Fellbach sollen die Niederlassungen gestrichen werden. Übrig bleiben würden dann nur noch die FI-Standorte in Frankfurt am Main, Hannover und Münster. Die Zahl der Arbeitsplätze würde im Zuge dessen von aktuell 4.600 auf rund 3.000 sinken.

Offiziell soll über die Zukunft des Unternehmens erst am 24. Mai entschieden werden. Die Konzentration würde damit weiter fortgesetzt. Ursprünglich verfügte jeder Sparkassen-Regionalverband über seinen eigenen IT-Dienstleister. Seit einigen Jahren werden diese jedoch zusammengeführt. Erst im vergangenen Jahr integrierte man die letzte selbstständige Umgebung in den zentralen Verbund von Rechenzentren.

Das Unternehmen selbst dementierte den Bericht allerdings. Es seien keine Entlassungen geplant, erklärte FI-Sprecher Volkmar Mrass gegenüber WinFuture.de. Die beschriebenen Pläne wären demnach nur eine von mehreren Optionen, die in der kommenden Zeit noch diskutiert werden.

Aktuell stellt FI bundesweit die Technik zur Verwaltung von rund 130 Millionen Konten bereit. Demnächst sollen auch Landesbanken und die zum Sparkassen-Verbund gehörenden Versicherer und Bausparkassen mit auf diese Grundlage gestellt werden. Dadurch sollen letztlich für alle die Ausgaben für den Betrieb der IT-Infrastruktur sinken.

Die Konzentration führte im Jahr 2008 bereits zur Schließung der Standorte Mainz, Karlsruhe und Köln-Duisburg. Etwa 2.000 Arbeitsplätze sind in den letzten Jahren schon gestrichen worden. Dies brachte Einsparungen von etwa 1,6 Milliarden Euro. Jährlich sollen die Kosten durch die weiteren Maßnahmen noch einmal um 150 Millionen Euro gesenkt werden können.

Allerdings sind die Kürzungspläne nicht ohne weiteres durchzusetzen. Schließlich unterliegt der halböffentliche Sparkassen-Verbund starken politischen Interessen und eine Reihe von Beschäftigten haben auch Arbeitsverträge, die fast an einen Beamtenstatus heranreichen.
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