Telekom: US-Tochter bringt im Q4 Milliardenverlust
Zum Problem wird vor allem die Tochter T-Mobile USA. Diese hat im gesamten letzten Jahr 1,7 Millionen Vertragskunden verloren. Der Großteil - 800.000 - kehrten dem Unternehmen im letzten Jahresviertel den Rücken. Der sehnlich herbeigewünschte Verkauf an AT&T scheiterte. Der geplatzte Deal hat aber zumindest eine gute Seite: Rund 2,3 Milliarden Dollar erhielt die Telekom im Rahmen einer Vertragsstrafe, was zumindest für das Gesamtjahr verhinderte, dass ein hoher Verlust ausgewiesen werden muss.
Der Umsatz des Konzerns sank insgesamt um 6 Prozent auf 58,7 Milliarden Euro. "Wir haben 2011 überall starken Gegenwind gespürt. Und der wird in diesem Jahr nicht nachlassen", erklärte der Telekom-Chef Rene Obermann. Dem soll mit "Innovationskraft, Kostendisziplin und Bereitschaft zur Veränderung" begegnet werden.
Vergleichsweise gut läuft dabei das Geschäft in Deutschland. Hier konnte die Telekom im letzten Jahr rund eine Million neue Vertragskunden im Mobilfunk gewinnen. Der Anteil von Smartphones am Geräteabsatz erhöhte sich 2011 weiter um 19 Prozentpunkte auf 62 Prozent. Allein das Apple iPhone wurde im vierten Quartal fast eine halbe Million Mal verkauft, so das Unternehmen. Der Smartphone-Boom führt zu einem deutlichen Wachstum im mobilen Datengeschäft. Im Gesamtjahr legten die Umsätze hier um 30 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro zu. Im vierten Quartal stiegen sie sogar um 31,7 Prozent.
Der Umsatz im Deutschlandgeschäft sank 2011 gegenüber dem Vorjahr allerdings in der Gesamtbetrachtung um 4,4 Prozent auf 24 Milliarden Euro. Dabei belasteten neben dem scharfen Wettbewerb auch Regulierungsentscheidungen die Bilanzen. So führt die Reduzierung der mobilen Terminierungsentgelte im deutschen Mobilfunk zu einer Umsatzeinbuße für alle deutschen Mobilfunk-Unternehmen von rund 850 Millionen Euro im Jahr 2011. Für die Deutsche Telekom betrug allein dieser Effekt mehr als 200 Millionen Euro.
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Christian Kahle
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