Festplatten: Seagate profitiert von der Flut-Krise
Um zu verhindern, dass man durch Lieferschwierigkeiten der Festplattenhersteller in Probleme gerät, setzen Großabnehmer nun auf den Abschluss von langfristigen Lieferverträgen. Sie können dann zwar nicht mehr von kurzfristigen Preisschwankungen profitieren, dafür aber über längere Zeit mit stabilen Mindestmengen planen.
Dies birgt natürlich Risiken für kleinere Unternehmen. Diese müssen im schlimmsten Fall befürchten, dass sie in einer erneuten Krisensituation dieser Art schlichtweg gar keine Festplatten mehr erhalten, weil der gesamte Ausstoß der arbeitenden Werke genutzt wird, um die langfristigen Verträge zu erfüllen. Größere Konkurrenten könnten sich dies zunutze machen, um die Kleinen vom Markt zu verdrängen.
Bei Seagate hielten sich die Auswirkungen der Überschwemmungen mehr oder weniger in Grenzen. Mit 47 Millionen Stück lieferte das Unternehmen im vierten Quartal etwa 4 Prozent weniger Festplatten aus als ein Jahr zuvor. Durch die Knappheit stieg allerdings der durchschnittliche Preis pro Festplatte um 13 Euro. Diese kamen allerdings nicht komplett Seagate zugute, weil die Kosten für Komponenten im Schnitt um 2,50 Dollar kletterten.
Insgesamt konnte der Hersteller seinen Umsatz im vierten Quartal um 18 Prozent auf 3,2 Milliarden Dollar steigern. Der Nettogewinn kletterte im Jahresvergleich von 150 Millionen auf 563 Millionen Dollar. Damit kann durchaus diagnostiziert werden, dass Seagate von den Folgen der Flutkatastrophe profitierte.
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