China: Mikroblogs machen Zensur immer schwerer

China ist bereits seit einiger Zeit die größte Nation im Internet und konnte inzwischen einen weiteren Rekord verbuchen: Im Laufe des letzten Jahres überstieg die Zahl der Nutzer in dem Land die Marke von 500 Millionen. Das teilte das China Internet Network Information Center mit.
Im Dezember konnte man demnach rund 513 Millionen User zählen, was im Vergleich zum Vorjahr einem Anstieg um 12 Prozent entspricht. Der wichtigste Zugangspunkt zu Online-Inhalten und -Kommunikationstools ist dabei weiterhin das Mobiltelefon. 365 Millionen Chinesen nutzen ihr Handy, um auf das Internet zuzugreifen, hieß es.

China steht somit zwar nach absoluten Zahlen weltweit an der Spitze, allerdings noch längst nicht, was den Anteil der User an der Gesamtbevölkerung angeht. Dieser liegt nämlich erst einmal nur bei rund 40 Prozent. Zum Vergleich: In den USA sind vier von fünf Einwohnern online und somit rund 250 Millionen.

Bekanntermaßen ist der Zugang zu Informationen in China begrenzt. Die staatliche Kontrolle sorgt dafür, dass unliebsame Inhalte aus dem Netz herausgefiltert werden. Allerdings sind der Zensur zunehmend Grenzen gesetzt. Zentrale Nachrichtenplattformen und Suchmaschinen lassen sich noch mit überschaubarem Aufwand kontrollieren, weniger gut aber die zunehmend verbreiteten Social Media-Kanäle.

Die Zahl der Mikroblog-Accounts auf verschiedenen Plattformen, die Twitter ähnlich sind, hat sich im letzten Jahr vervierfacht. Rund 250 Millionen Chinesen nutzen inzwischen solche Angebote, um miteinander zu kommunizieren und Informationen auszutauschen. Zwar werden auch hier Beiträge gelöscht und gefiltert, allerdings ist dies nicht mehr in vollem Umfang möglich.

So finden hier Themen Verbreitung, die in den klassischen Medien keine Rolle spielen. So beispielweise das Fehlverhalten von Behörden nach einem Zugunglück nahe der Stadt Wenzhou, Proteste gegen eine Chemie-Fabrik in Dalian oder auch die grassierende Korruption im südchinesischen Wukan. Auch ein Regierungsbeschluss, zukünftig besser über die Luftverschmutzung in Städten zu informieren, geht auf den zunehmenden Druck seitens der Mikroblog-Nutzer zurück.
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