Firefox zu groß: Kompiliert nicht auf 32-Bit-Windows

Der Open Source-Browser Firefox ist inzwischen ein solches Schwergewicht geworden, dass sich die Version für ein 32-Bit-Windows nicht mehr unter eben jenem Betriebssystem kompilieren lässt. Für den Vorgang genügt der bereitstehende Arbeitsspeicher-Adressraum nicht mehr aus.
Nicht zum ersten Mal haben die Entwickler mit diesem Problem zu kämpfen, berichtete Kyle Huey vom Firefox-Entwicklerteam. Bereits vor einigen Jahren stieß man beim Kompilieren auf einem System mit 2 Gigabyte Speicher an die Grenzen, da der Linker bei der Übersetzung der Rendering-Engine Gecko den gesamten Adressraum ausnutzte.

"Die Build-Systeme wurden daraufhin auf 3 Gigabyte umgestellt und das zusätzliche Gigabyte hat uns etwas Zeit verschafft", so Huey. Jetzt ist man an einem Punkt angelangt, wo man aber nicht mehr einfach weiter aufstocken kann. Denn die theoretische Obergrenze in Sachen Arbeitsspeicher liegt bei 32-Bit-Systemen bei 4 Gigabyte. Da aber ein Teil der Adressen zu anderen Zwecken reserviert sind, können letztlich maximal rund 3 Gigabyte genutzt werden.

Als vorübergehende Maßnahme wurden nun einige Module für die 32-Bit-Fassung deaktiviert. "Das hat uns für den Moment unter das Limit zurückgebracht", erklärte der Entwickler. Aktuell sei noch nicht ganz klar, wie viel Spielraum bleibe, es sei aber wenig.

Das Entwickler-Team will nun verschiedene Maßnahmen durchdenken, wie das Problem zu lösen sei. So wird erwogen, die Bibiothek libxul zu verkleinern oder in Shared Libraries aufzusplitten. Auch ein Umstieg von Microsoft Visual C++ (MSVC) 2005 auf die 2010er Version könnte helfen, unklar ist aber in welchem Umfang. Möglicherweise wird man die Kompilierung zukünftig aber auch auf einem 64-Bit-Windows vornehmen, wo es dann zwar keine Ressourcen-Probleme hinsichtlich des Speicherplatzes mehr gibt, dafür aber andere Punkte zu beachten sind.

Kurzfristig wird man wohl eine Kombination aus der libxul-Verkleinerung und dem Umstieg auf 64 Bit bevorzugen. Letztlich werden die Entwickler aber wohl nicht um eine Entschlackung der Libraries herumkommen.
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