Software bewertet Stärke von Bildmanipulationen

Eine neue Software, die am Dartmouth College in Hanover im US-Bundesstaat New Hampshire entwickelt wurde, erkennt, wie stark ein Foto mit Bildbearbeitungsprogrammen verändert wurde. Anwender sollen so ein Tool in die Hand bekommen, mit dem sie Manipulationen besser einschätzen können.
Hany Farid, ein Professor für Informatik und Experte in digitaler Forensik, hat das Programm unter dem Eindruck der Diskussionen um die Auswirkungen von Bildbearbeitungen auf gesellschaftliche Schönheitsideale entwickelt. "Korrigiere eine Sache, dann eine andere und sehr schnell endest du bei Barbie", sagte er gegenüber der US-Tageszeitung 'New York Times'.

Die zahlreichen Schönheiten auf Werbeplakaten und in Modemagazinen führen immer wieder dazu, dass Menschen, insbesondere junge Frauen, psychisch unter Druck geraten, weil ihnen suggeriert wird, dass die Abbildungen Realität wären. Die schlimmsten Folgen sind Essstörungen und krankhafte Minderwertigkeitskomplexe. In Frankreich, Großbritannien und Norwegen werden deshalb bereits gesetzliche Regelungen diskutiert, nach denen ein nachbearbeitetes Foto eindeutlich gekennzeichnet werden muss.

Gemeinsam mit Eric Kee, einem seiner Studenten, entwickelte Farid daher eine Software, die messen kann, wie stark eine Aufnahme manipuliert wurde. Kleinere Korrekturen wie beispielsweise eine Veränderung der Farbwerte oder der Helligkeit werden mit einer 1 bewertet. Starke Veränderungen, wenn beispielsweise großflächig Falten entfernt oder überzählige Pfunde kaschiert werden, erhalten eine 5.

Zur Verfeinerung der Algorithmen stützte sich Farid auf die Vergleiche mehrerer hundert Personen. Diesen legte er originale und bearbeitete Fotos vor, die verschiedene Photoshop-Experten als Referenzen auf ihren Webseiten bereitstellten. Mit der Zeit gelang es der Software so, immer besser zu bewerten, was auch von Menschen als kleine oder starke Veränderungen empfunden wird.

Das Tool soll zukünftig aber nicht nur Nutzern helfen, zwischen Schein und Sein besser zu unterscheiden. Sie soll auch einen Trend unterstützen, starke Retuschen an sich möglichst zu vermeiden. Immerhin setzt sich auch bei verschiedenen Magazinen bereits die Überzeugung durch, dass es nicht darauf ankommt, den Lesern möglichst perfekte Bilder zu präsentieren, sondern dass diese es durchaus zu schätzen wissen, wenn Fotos dichter an der Realität sind.
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