Filmbranche: Streamhoster finanziell trockenlegen

Trotz verschiedener Versuche, gegen Streaming-Portale, die illegal Filme und Serien anbieten, vorzugehen, steigt der Umfang der verfügbaren Inhalte stetig an. Die Filmbranche will deshalb nun nach neuen Wegen suchen, um den Betreibern das Leben schwer zu machen.
Die Gesamtzahl der aktiven Streaming-Portale konnte zwar seit 2008 kontinuierlich reduziert werden - auf insgesamt 19 aktive Portale Ende 2010. Das auf diesen Angeboten befindliche Angebot an Links, die auf die einzelnen Inhalte verweisen, ist jedoch von Jahr zu Jahr angewachsen. Gegenüber Ende 2009 hat sich Ende 2010 die Anzahl der Filmlinks sogar vervierfacht und betrug 515.164 solcher elektronischer Verweise. Das teilten die deutsche Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU) und der österreichische Verein für Anti-Piraterie der Film- und Videobranche (VAP) mit.

Eine Anfang September 2011 vorgenommene Erhebung der GVU zeigte dann aber eine Zunahme bei den aktiven Streaming-Portalen auf 26 Seiten. Allein seit der Abschaltung von Kino.to am 8. Juni gingen mindestens 14 neue Streaming-Portale online. Drei von ihnen wurden bereits Anfang September wieder abgeschaltet, vier weitere am 6. November. Anfang September 2011 lag die Zahl der Links zu Filmen auf den untersuchten aktiven Streaming-Portalen insgesamt bei 648.679. Durchschnittlich beherbergten diese Seiten 2.165 Links weniger als Ende 2010, hieß es.

Während vor allem die jüngeren Streaming-Portale häufig nur ein kleines Linkangebot und wenig Besucher verzeichnen, legten insbesondere drei Seiten seit Juli 2011 in beiden Bereichen kräftig zu. Von diesen waren zwei bereits vor dem 8. Juni aktiv. Eines konnte am 6. November vom Netz genommen werden. Das Angebot des anderen, seit Dezember 2008 aktiven Portals, wächst aktuell nach eigenen Angaben mit täglich bis zu 1.500 Filmlinks weiterhin erheblich.

Zusätzlich offeriert die Seite auch Zugang zu TV-Serien sowie zu einer umfangreichen Sammlung pornografischer Inhalte. Nach Berechnungen des Serverdienstes "Alexa", der die Popularität von Webseiten bewertet, rangiert diese Seite aktuell auf Platz 60 der in Deutschland am häufigsten besuchten Internetseiten.

"Das Kräftemessen zwischen etablierten Kräften, die sich auf Urheberrechte stützen, und jenen, die diese Rechte einfach ignorieren oder aushebeln wollen, ist derzeit in vollem Gang", charakterisiert Nikolaus Kraft, Vertreter des VAP, die Situation. "Seit Juni beobachten wir einen harten Wettkampf unter diesen digitalen Hehlern", führte GVU-Geschäftsführer Matthias Leonardy aus. Gekämpft werde um Nutzerzahlen, denn hier geht es auch um hohe Werbeeinnahmen.

So generiert beispielsweise das derzeit am stärksten frequentierte Streaming-Portalsystem nach GVU-Erkenntnissen wiederkehrende Einnahmen aus Werbung sowohl auf der Portalseite als auch auf den Eingangsseiten der assoziierten Streamhoster, auf denen die Filme liegen. Neben der Promotion von Sex-Chats, Sportwetten und anderen Online-Glücksspielen werden Abofallen, Zugangsanbieter zu Raubkopien im Usenet sowie aktuell ein namhafter Anbieter von Firewall-Systemen, ein großer Mobilfunkanbieter und diverse Browsergames beworben.

Die Vertreter der Inhalte-Industrie wollen daher verstärkt versuchen, in Zusammenarbeit mit der Werbewirtschaft dafür zu sorgen, den Betreibern Einnahmemöglichkeiten zu kappen. Diese soll Mechanismen implementieren, die eine Platzierung von Werbemitteln auf den Streaming-Portalen verhindern. Die Filmbranche erwägt aber auch, strafrechtlich gegen Unternehmen vorzugehen, die nicht in dieser Hinsicht aktiv werden und es stillschweigend hinnehmen, dass Streaming-Portale mit ihrer Werbung finanziert werden.
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