Oracle-Klage: HP hält Itanium künstlich am Leben

Der IT-Konzern Oracle hat dem Konkurrenten Hewlett-Packard vor Gericht vorgeworfen, die von Intel entwickelte Itanium-Plattform künstlich am Leben zu halten. So sollen Gelder an den Chiphersteller fließen, deren einziger Zweck es ist, die Itanium-Produktion vor einer Schließung zu schützen.
Cpu, Prozessor, Intel, Itanium
Intel
Auf diesem Wege werde eine eigentlich schon tote Prozessor-Plattform erhalten, damit Hewlett-Packard seine Itanium-Kunden abgeschottet vor einem freien Wettbewerb mit anderen Anbietern wie Oracle halten kann, so die Argumentation des Konzerns. Ohne die Zahlungen hätte Intel die Fertigung der Prozessoren wohl schon vor Jahren eingestellt.

Hewlett-Packard ist quasi der einzige nennenswerte verbliebene Nutzer der Plattform - auch wenn IBM noch einige Server im Angebot hat. Oracle selbst hatte sich zum Jahresbeginn komplett von seinem Itanium-Support verabschiedet. Nun hat der Konzern eine Klage wegen Wettbewerbsverzerrung gegen Hewlett-Packard vor dem Oberbezirksgericht in Kalifornien eingereicht.

Das beschuldigte Unternehmen wies die Vorwürfe in einer ersten Stellungnahme aber zurück. Die Klage sei lediglich ein taktischer Schachzug, um eine paralysierende Unsicherheit in den Markt zu tragen, hieß es. Schon der Rückzug Oracles von der Itanium-Plattform und die im Zuge dessen getätigten Äußerungen hätten unnötig für Unruhe gesorgt.

Intel wollte sich zu dem Verfahren bisher nicht öffentlich äußern. Man sei selbst nicht als Kläger oder Angeklagter beteiligt und könne deshalb keine Angaben machen, so der Chipkonzern.

Letztlich wird aber wohl das Gericht entscheiden müssen, wie verschiedene Verträge zwischen Intel und Hewlett-Packard zu bewerten sind. Oracle legte beispielsweise einen Vertrag vor, in der eine Weiterführung der Itanium-Plattform über die kommenden zwei Generationen festgeschrieben ist.

Hewlett-Packard hatte bereits im Juni eine Vertragsverletzungs-Klage gegen Oracle eingereicht. Dessen Ausstieg aus der Itanium-Plattform widerspräche den früheren Zusicherungen zur Software-Entwicklung für Hewlett-Packard und die rund 140.000 gemeinsamen Kunden, so der Kern der Auseinandersetzung. Hintergrund dessen ist, dass der ehemalige Software-Konzern Oracle nach der Übernahme von Sun Microsystems nun auch eigene Hardware anbietet und dadurch wohl kaum mehr daran interessiert ist, Anwendungen für die Systeme Dritter bereitzustellen, sondern lieber selbst Komplettlösungen liefern möchte.

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