Auch bei den Umstürzen in Tunesien und Ägypten war immer wieder die Rede davon, wie wichtig das Internet für die Koordination der Proteste war. Insbesondere Twitter und Facebook wurden hier als wichtige Kommunikationsplattformen benannt. Doch erst anhand von "Souria Wa Bas" dürfte nun klar werden, wie wichtig das Netz für die Menschen vor Ort wirklich ist.
Die App bietet beispielsweise Zugang zu neuesten Nachrichten aus Sicht dem Lager der Opposition, die in den traditionellen Medien, die sich unter staatlicher Kontrolle befinden, nicht zu finden sind. Aktuell wird beispielsweise prominent über einen Angriff der Free Syrian Army (FSA), einer bewaffneten Organisation innerhalb der Protestbewegung, auf das Hauptquartier des Luftwaffen-Geheimdienstes in einem Vorort von Damaskus berichtet.
Eine Reihe von Organisationen, wie beispielsweise die lokalen Koordinierungs-Komitees, kann über die App auch kurze Statusmeldungen abgeben und so beispielsweise kurzfristig aktuelle Warnungen weitergeben. Aber auch Videos, eine Karte, auf der Orte mit aktuellen Protesten eingezeichnet sind, und eine Wikipedia-Anbindung sind integriert.
Eine weitere Rubrik sind schlicht Witze. Das mag kurzzeitig irritieren, angesichts des brutalen Vorgehens gegen die Protestbewegung. Allerdings zeigt sich, dass Humor auch in Syrien durchaus ein Mittel ist, die Geschehnisse zu verarbeiten und die Moral hochzuhalten. Insbesondere der Diktator Bashar al Assad wird hier hauptsächlich zur Zielscheibe des Spottes.
"Souria Wa Bas" ist für das iPhone und das iPad verfügbar. Die App kann kostenlos aus Apples AppStore heruntergeladen werden.
2011-11-17T13:59:00+01:00Christian Kahle
Alle Kommentare zu dieser News anzeigen