E-Books: Echte Bücher beim Lesen ohne Vorteile

E-Book-Reader haben beim Lesen keine Nachteile gegenüber gedruckten Seiten. Das ist ein Ergebnis einer weltweit einmaligen Lesestudie, die der Forschungsschwerpunkt Medienkonvergenz der Johannes Gutenberg-Universität Mainz durchgeführt hat.
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"E-Books und E-Reader spielen auf dem weltweiten Buchmarkt eine immer größere Rolle. Dennoch stehen Leser in Deutschland E-Books und elektronischen Lesegeräten skeptisch gegenüber. Ziel der Studie war es zu untersuchen, ob es für diese Skepsis fundierte Gründe gibt", erklärt der Initiator der Studie, Stephan Füssel.

Im deutlichen Kontrast zum Ergebnis der Studie steht der subjektive Eindruck der Probanden. "So gut wie alle Probanden haben ausgesagt, dass für sie das Lesen eines gedruckten Buchs am schönsten ist. Dieser subjektive Eindruck war dominierend. Er stimmt aber nicht mit den Daten überein, die wir in der Studie erhoben haben", so Matthias Schlesewsky, Leiter der Arbeitsgruppe "Neuronale Grundlagen Sprachlicher Universalien" der Uni Mainz.

Im Gegenteil: Tablet-PCs haben gegenüber E-Ink-Readern und einer Papierseite sogar einen nicht bewusst wahrnehmbaren Vorteil, die Informationen werden über dieses Lesegerät leichter verarbeitet. Während es bei jüngeren Probanden keine Lesezeitunterschiede zwischen den drei Medien gab, zeigten die älteren Probanden schnellere Lesezeiten für den Tablet-PC.

Auch beim Vergleich von E-Ink-Readern und gedrucktem Papier entspricht die subjektive Wahrnehmung nicht dem Studienergebnis. Fast alle Probanden haben ausgesagt, dass das Lesen auf Papier komfortabler sei als auf einen E-Ink-Reader. Tatsächlich hat die Studie ergeben, dass es in Bezug auf die Leseleistung keinen Unterschied macht, ob man auf Papier oder einem E-Ink-Reader liest. "Die subjektive Präferenz für das gedruckte Buch ist also nachweislich kein Kriterium für die Schnelligkeit und die Güte der Informationsverarbeitung", so Schlesewsky.

Bei der Studie wurde erstmals in einer alters- und geschlechtsbalancierten Stichprobe analysiert, wie sich das Lesen auf verschiedenen Oberflächen unterscheidet. Dafür haben die Probanden der Studie verschiedene Texte unterschiedlicher Komplexität gelesen, und zwar jeweils auf einem E-Book-Reader (Kindle 3), einem Tablet-PC (iPad) und auf Papier.

Das Leseverhalten und die damit korrespondierende neuronale Verarbeitungsleistung der Probanden wurden dabei durch die kombinierte Messung der Augenbewegungen (Eye Tracking) und der elektrophysiologischen Hirnaktivität (EEG) erhoben. Kriterien, die berücksichtigt und untersucht wurden, waren Leseverhalten und Lesestrategien, Textverständnis, Behaltensleistung und Erinnerungsvermögen sowie die Präferenzen der Probanden für das jeweilige Medium.
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