Atomausstieg: Die IT-Branche wittert Morgenluft

Die IT-Wirtschaft hat kritisiert, dass die Debatte um den Ausstieg aus der Energiegewinnung via Kernkraft ausschließlich aus dem Blickwinkel der Risikovermeidung geführt wird. Die Branche sieht in dem Schritt hingegen auch ein großes Potenzial für sich und den Standort Deutschland. "Der Atomausstieg wird derzeit rein defensiv diskutiert", sagte August-Wilhelm Scheer, Chef des IT-Branchenverbandes BITKOM. Seiner Ansicht nach liegen im Atomausstieg enorme Chancen für Smart Grids - auch auf den Exportmärkten. "Der Ausstieg aus der Atomenergie kann und muss der Einstieg in Smart Grids sein", forderte Scheer.

Im Zuge der Abschaltung der großen, zentralen Kernkraftwerke und des Ausbaus von Anlagen, die Strom aus regenerativen Quellen erzeugen, muss auch die Infrastruktur für die Energieversorgung umgestaltet werden. "Nur durch intelligent gesteuerte Verteilnetze können schwankende erneuerbare Energiequellen effizient eingesetzt werden", so Scheer.

Moderne Mess- und Regeltechnik könne hier sogar den Ausbaubedarf an Übertragungsleitungen reduzieren, hieß es. Denn immer wieder stoßen Vorhaben zum Ausbau von Stromtrassen vor Ort auf Widerstände in der Bevölkerung, weil sie oft möglichst kostengünstig und dabei wenig anwohnerfreundlich konzipiert sind.

Durch eine Vorreiterposition hätte Deutschland außerdem die Chance, zum Technologie- und Marktführer im Bereich erneuerbare Energien und Smart Grid Technologien zu werden, ist sich Scheer sicher. "Wir brauchen ein konkretes Energiekonzept, das explizit den Aufbau eines Smart Grid berücksichtigt, damit die Energieversorgung der Zukunft gleichermaßen umweltfreundlich, sicher und preiswert wird", forderte er. Energie, Strom, Leitung, Smart Grid Energie, Strom, Leitung, Smart Grid Ian Muttoo / Flickr
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