GVU: 826 Verfahren im letzten Jahr eingeleitet

Wirtschaft & Firmen Die Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU) hat heute ihren Jahresbericht für 2009 vorgelegt. Demnach wurden im letzten Jahr 826 Verfahren eingeleitet. Die GVU ist hauptsächlich im Auftrag der Film-Industrie aktiv und fährt eine Strategie, weniger gegen die zahlreichen kleinen Urheberrechtsverletzungen in Tauschbörsen, sondern gegen die Ursprünge der illegal verbreiteten Videos vorzugehen.

"Der Umstand, dass sich die GVU auf Anbieter besonders umfangreicher und aktueller illegaler Angebote konzentriert, stößt bei den Behörden auf positive Resonanz", sagte Matthias Leonardy, Geschäftsführer der GVU. "Alle von der GVU angezeigten Fälle mündeten in Urheberstraf- und Markenverfahren." Es gab also - anders als in vielen Fällen der Musikindustrie - keine Einstellung wegen Geringfügigkeit.

Beispielhaft nennt die Organisation die Anzeige gegen Streaming-Portal im März 2009. Dieses listete den Angaben zufolge Links zu weit mehr als 65.000 Videos, darunter mehr als 27.000 DVDs mit urheberrechtlich geschützten Inhalten von GVU-Mitgliedern.

Zwei Drittel aller von der GVU eingeleiteten Verfahren sind Fälle mit Internetbezug, hieß es. Erstmals sind im Berichtszeitraum zudem Strafverfahren gegen Kinoabfilmer statistisch erfasst. Diese machen 6 Prozent der eingeleiteten Verfahren aus.

Insgesamt 410 Verfahren wurden 2009 abgeschlossen, von denen 25 Prozent mit einem Urteil oder Strafbefehl endeten. Von 20 Prozent in 2008 auf 22 Prozent in 2009 angestiegen, ist die Anzahl derjenigen Verfahren, die im Hinblick auf eine schwerer wiegende andere Straftat, insbesondere Internet- und Computerkriminalität, eingestellt wurden.

Seit 2001 hat sich dieser Anteil von 11 auf 21 Prozent nahezu verdoppelt. Dies zeige, dass Urheberrechtsverletzungen inzwischen in vielen Fällen eine lukrative Einnahmequelle neben anderen Tätigkeiten von Internet-Kriminellen darstellen. Zudem wurden erstmals weniger als die Hälfte der Verfahren (46 Prozent) unter Auflagen eingestellt.

Für November ist auch der Start einer neuen Plakatkampagne vorgesehen. Mit dieser will sich die GVU vor allem an die Menschen wenden, die in Kino gehen oder sich Filme auf anderen legalen Wegen verschaffen. "Ohne Dich gibt’s keine neuen Filme", heißt das Motto der Kampagne.
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