Risiken durch Handys: Studie hinterlässt Ratlosigkeit

Forschung & Wissenschaft Die Ergebnisse der Interphone-Studie, der bisher umfassendsten Untersuchung zum Gesundheitsrisiko durch Mobiltelefone, liegen nun vor und sorgen eher für Enttäuschung als für eindeutige Erkenntnisse. Die beteiligten Wissenschaftler haben das Handy-Nutzungsverhalten über einen Zeitraum von zehn Jahren analysiert und wollten dadurch längerfristige Aussagen über eine Erhöhung des Risikos, an einem Hirntumor zu erkranken, treffen können.

Insgesamt wurden dafür die Angaben von 13.000 Menschen auf 13 Ländern ausgewertet. Unter ihnen fanden sich sowohl Erkrankte als auch Gesunde. Die Forscher räumten nun ein, dass sich aus ihren Arbeiten keine klaren Erkenntnisse ableiten lassen.

So gab es zwar eine Tendenz, dass das Risiko bei der Langzeit-Nutzung leicht steigt. Allerdings schlug der Pegel bei einigen Untersuchungsgruppen auch in die andere Richtung aus. Letztlich musste man nun feststellen, dass man aus der Interphone-Studie keine eindeutigen Erkenntnisse ableiten konnte.

Im Nachhinein sahen die beteiligten Forscher auch einige Probleme in der Methodik. So wurden die Teilnehmer der Studie meist rückwirkend befragt und nahmen dabei für die vorhergehenden Jahre teils eine stärkere Handy-Nutzung an, als es der Realität entsprach.

Auch stammte ein Teil der Daten aus Zeiten, in denen Mobiltelefone noch weit weniger genutzt wurden als heute. Dies könnte sich hingegen relativieren, da die Geräte heute eine geringere Strahlung abgeben und häufiger Headsets eingesetzt werden.

Die Ergebnisse der unter anderem auch mit Geldern der Mobilfunkbranche durchgeführten Studie sollen daher nun mit anderen, zum Teil noch laufenden Untersuchungen zusammengeführt werden. Im kommenden Jahr will die Internationalen Behörde für Krebsforschung (IARC) der Weltgesundheitsorganisation WHO dann einen umfassenderen Überblick bieten können.
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