
Dies rief nun Kritik bei Politikern verschiedenster Parteien hervor, berichtete der Berliner 'Tagesspiegel'. Es sei "unmöglich" dass sich der Internetkonzern mit Rechtsextremisten einlasse, sagte der Präsident des Berliner Abgeordnetenhauses, Walter Momper (SPD). Er drohte: Sollte Amazon die Partnerschaft mit der NPD nicht aufkündigen, "muss man die Firma boykottieren".
Nahezu wortgleich äußerte sich der Chef der Grünenfraktion im Abgeordnetenhaus, Volker Ratzmann, gegenüber der Zeitung. Auch Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Die Linke) sagte, sollte Amazon die Geschäftsbeziehung zur NPD "nicht auf der Stelle beenden", werde sie "alle Demokraten aufrufen, nicht mehr bei Amazon zu kaufen".
Der Vorsitzende der Berliner FDP, Markus Löning, will bei Amazon nichts mehr kaufen, solange das Unternehmen die Partnerschaft mit der NPD nicht aufkündige. Der Chef der Berliner CDU, Frank Henkel, appellierte an Amazon, "wenn die Firma sich und ihre Geschäftsbedingungen ernst nimmt, sollte sie den Vertrag umgehend kündigen".
Amazon selbst reagierte gegenüber dem 'Tagesspiegel' zurückhaltend: "Wir prüfen derzeit die Einhaltung der Teilnahmebedingungen unseres Partnerprogramms durch die Website und werden nach Abschluss der Prüfung adäquate Maßnahmen treffen".
Die Beteiligung am Partnerprogramm Amazons kann durchaus für solide Einnahmen sorgen. Leitet man einen Besucher der eigenen Seite zu den bei dem Händler angebotenen Produkten, erhält man um die 5 Prozent vom Umsatz. Dies gilt nicht nur für die einschlägige, für Rechtsextremisten interessante Literatur, auf die die Webseite der NPD verlinkt, sondern für alle Produkte, die ein weitergeleiteter Nutzer erwirbt.
2009-06-05T16:02:50+02:00Christian Kahle
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