Streikende nehmen Sony Frankreich-Chef als Geisel

Wirtschaft & Firmen In Frankreich musste der Landeschef des japanischen Elektronikkonzerns Sony die letzte Nacht auf dem Gelände eines Werkes verbringen. Streikende Arbeiter waren so erbost, dass sie ihn an der Heimreise hinderten. Die Beschäftigten protestieren derzeit gegen die geplante Schließung der Fabrik in Pontonx-sur-l’Adour in der Nähe von Bordeaux. Gestern kam Sony Frankreich-Chef Serge Foucher zu Verhandlungen vorbei. Als er und andere Unternehmensvertreter am Abend das Werksgelände verlassen wollten, hatten Arbeiter die Tore mit Baumstämmen verbarrikadiert, berichtet die Tageszeitung 'Le Figaro'.

Ursprünglich hatte Sony angekündigt den Betrieb weiterzuführen. Statt - wie bisher - Magnetspeichermedien, sollten zukünftig Solaranlagen produziert werden. Kürzlich wurde den Mitarbeitern jedoch bekannt gemacht, dass die Fabrik geschlossen wird.

Nun wollen die Beschäftigten zumindest durchsetzen, dass sie nach ihrer Entlassung im Mindestmaß abgesichert sind. Sie fordern höhere Abfindungen, die Finanzierung von Weiterbildungsmaßnahmen durch Sony und Unterstützung bei der Suche nach neuen Arbeitsstellen.

Die bisherigen Angebote reichten den Mitarbeitern nicht aus. Nachdem Sony jedoch nicht gewillt war, weitere Zugeständnisse zu machen, habe man sich nicht mehr anders zu helfen gewusst, als die Kampfmaßnahmen zu verschärfen, hieß es.

Nach Vermittlungen durch die lokalen Behörden, die auch einen Polizeieinsatz androhten, ließen sie Arbeiter die Manager heute ziehen. Foucher sicherte im Gegenzug zu, sich persönlich an den weiteren Verhandlungen zu beteiligen. Gemeinsam brachen Vertreter von Belegschaft, der Gewerkschaft CGT und Management heute zu weiteren Gesprächen auf.
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