
Die EU will klären, ob Microsoft durch die Koppelung den Wettbewerb behindert, Innovationen blockiert und den Anwender bei seiner freien Produktwahl einschränkt. "In meinen Augen gibt es überhaupt keine Zweifel, dass diese Aussagen so stimmen", so Mitchell Baker, Aufsichtsratschefin der Mozilla Foundation.
Microsoft sei es demnach gelungen, mit dem damals hervorragenden Browser Internet Explorer 4 seinen Marktanteil auf über 90 Prozent zu steigern. Danach habe man die Entwicklung weitgehend eingestellt. Seitdem ist es keinem kommerziellen Hersteller mehr gelungen, dieses Monopol zu knacken, so Baker.
Erst der Firefox konnte dem Internet Explorer signifikante Marktanteile abnehmen. Baker sieht darin aber eine Ausnahmeerscheinung, da der Browser von einer breiten Basis an Internetnutzern als nichtkommerzielles Projekt getragen wird.
Noch immer, so Baker, nutzen aber hunderte Millionen Menschen alte Internet Explorer-Versionen, weil sie überhaupt nicht wissen, dass es eine Alternative gibt. Das mache es sehr kompliziert, Innovationen im Gesamtmarkt zu verankern. "Es ist leicht, auf den Marktanteil von Firefox zu zeigen und zu sagen, das Problem ist erledigt und der Schaden behoben. Das ist aber nicht der Fall", fuhr Baker fort.
"Wenn die EU-Kommission eine effektive Lösung findet, die zu einem stärkeren Wettbewerb, mehr Innovation und Wahlfreiheit führt, würde ich das begrüßen", so die Mozilla-Chefin. Sie bot dabei ihre Unterstützung an, ohne allerdings schon Operas Forderung nach einer Auslieferung mehrerer Browser mit Windows-Installations-Medien zu unterstützen.
2009-02-10T16:14:00+01:00Christian Kahle
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