Exoskelette für Gelähmte gehen in die Produktion

Forschung & Wissenschaft Ein an der japanischen Tsukuba-Universität entwickeltes Exoskelett geht jetzt in kleineren Stückzahlen in die kommerzielle Produktion. Der Erfinder, Professor Yoshiyuki Sankai, gründete dafür die Firma Cyberdyne. Zum Auftakt will das Unternehmen in dieser Woche erst einmal 500 der neuen Exoskelette verkaufen. Diese sollen in Krankenhäuser und Reha-Kliniken eingesetzt werden, um gelähmten Patienten wieder das Laufen zu ermöglichen. "Es ist an der Zeit, der Welt diese Technologie zur Verfügung zu stellen", sagte Sankai.


Das System, "Hybrid Assistive Limb" (HAL) genannt, erfasst an der Hautoberfläche elektrische Signale, die über das Nervensystem zu den entsprechenden Muskeln gesandt werden sollen. Diese werden von einem Computer ausgewertet und direkt an Motoren an den Gelenken weitergeleitet. Gegenüber der normalen Bewegung sollen dabei faktisch keine Verzögerungen auftreten.

Das Exoskelett wiegt inklusive Akku und Computersystem 11 Kilogramm. Diese trägt HAL allerdings selbstständig, so das für den Nutzer keine zusätzlichen Belastungen auftreten. Zum Kaufpreis machte das Unternehmen derzeit noch keine Angaben. Da die HALs aber auch vermietet werden und dabei bereits 1.500 bis 2.000 Dollar Gebühr pro Monat kosten, werden sie noch sehr teuer sein.

Daher werden HALs vorerst wohl ausschließlich unterstützend bei Reha-Maßnahmen eingesetzt. Mit steigenden Fertigungszahlen sollen die Preise zukünftig aber deutlich sinken. Dann könnten auch langfristige Lähmungen ausgeglichen werden.

Bei Cyberdyne gibt es bereits Prototypen, die den gesamten Körper unterstützen. Deren Träger können mit Unterstützung der Technik auch größere Lasten tragen. Diese könnten zukünftig beispielsweise bei Bauprojekten eingesetzt werden, wo Arbeiter nur schwer von Kränen unterstützt werden können und häufig schwere Materialien an ihren Platz bringen müssen.

Lediglich dem Militär will Sankai HAL nicht zur Verfügung stellen, um besonders leistungsfähige Soldaten zu schaffen. "Ich bin überzeugt, dass die Technologie nur nützlich ist, wenn sie zum Wohle der Menschen eingesetzt wird", sagte er. "Ich lehne jegliche militärische Nutzung meiner Roboter-Anzüge ab."
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